Endlich sind wir im berühmten Yellowstone-Park. Gleich rechts lockt ein Bohlenweg, der zwischen dampfenden Erdspalten und blubbernden Tümpeln hinabführt zum See. Die Vorauslaufenden geben Zeichen: in der taufeuchten Wiese haben es sich zwei Karibus gemütlich gemacht. Daß man so nah an wild lebende Tiere herankommt, ist schon etwas Besonderes. Aber es kommt noch besser.
Der „Old Faithful“ ist ein Geysir, der regelmäßig alle eineinviertel Stunden ausbricht. Die nächste Vorstellung wird 5 vor 11 erwartet. Wir nehmen auf einer der Sitzreihen Platz, näher darf niemand an den alten Verläßlichen herantreten. Das Schauspiel beginnt 10 Minuten früher und fällt nicht ganz so spektakulär aus wie erwartet, aber immerhin: unter Fauchen und Zischen steigt eine dampfende Wasserfontäne in den blauen Himmel. Nach drei Minuten ist die Vorstellung vorbei, und das Publikum spendet Beifall. Wir wenden uns dem Rundweg zu, der uns an diverse geothermische Erscheinungen heranführt … und geraten in Eile, denn der Weg ist lang und die Mittagspause kurz.
Nächstes Etappenziel im Park ist eine Gruppe von Wasserflächen mit verschieden bunten Ausblühungen in Ufernähe. Auch hier steigen Dampfwolken auf, und auch hier drängt die Zeit, denn der Park ist groß und die Fahrtstrecken lang. Nahe der Nordzufahrt locken Terrassen aus weißem oder schwefelfarbigem Sinter, dazwischen vereinzelt auch abgestorbene Bäume. Ein Bild wie aus einer anderen Welt. Leider sind viele Terrassen trocken gefallen, weil die heißen Quellen sich selbst den Weg verbauen, erst ganz am Ende des Weges entdecken wir eine Stelle, wo dampfendes Wasser hervorbricht und neue Becken und Kaskaden formt, auch über den ehemaligen Weg hinweg.
Dann geht dieser eindrucksvolle Tag zu Ende.