Endlich Teeplantagen – immerhin hieß dieses Land bis vor wenigen Jahrzehnten noch Ceylon. Um zu sehen, wie Tee angebaut wird, müssen wir hoch hinauf, denn selbst der Tiefland-Tee gedeiht nur in den tieferen Lagen des Mittelgebirges, und der bessere Hochland-Tee gar nur in Lagen ab 1500 Meter. Hier oben herrscht vermutlich 12 Monate im Jahr Regenzeit, und jetzt ist einer dieser 12 Monate.
Die Teepflanzungen sehen eigentlich wie säuberlich gestutzte Hecken aus, denn alle 10 Tage werden die nachgewachsenen jungen Triebe eingesammelt und in die Teefabrik gebracht, wo sie erst einmal unter Luftzufuhr gewelkt und dann zerkleinert, fermentiert und getrocknet werden, bis sie schließlich, in große Säcke verpackt, das Lager füllen. Leider konnte in den vergangenen Tagen nicht geerntet werden, so daß wir die Maschinen im Stillstand vorfinden. Schade.
Selbstverständlich wird uns eine Kostprobe angeboten. Aber in den frisch gespülten Tassen schwappt noch milchig-trübes Spülwasser, so daß wir dankend verzichten.
Erste Station heute morgen war der berühmte botanische Garten von Kandy mit seinen Bäumen aus aller Herren Länder und seiner Orchideenzucht. Die wichtigsten einheimischen Bäume kennen wir inzwischen: die Muskatnuß, den Zimtbaum und die Bäume mit den riesigen Jakfrüchten, die kürbisgroß direkt am Stamm hängen und nach Kartoffeln schmecken.
In Sri Lanka fährt man übrigens auf der linken Straßenseite, außer wenn gerade wieder abenteuerlich überholt wird. Denn es gilt die Regel: wer hupt, hat Vorfahrt. Auch unübersichtliche Kurven sind kein Hindernis, zweimaliges kräftiges Hupen warnt den eventuellen Gegenverkehr.
Im Städtchen Nuwara Eliya legen wir am frühen Nachmittag noch einen Stopp ein, um durch die Markthalle zu schlendern. Was wird da nicht alles an exotischen Produkten feilgeboten: Curry, Trockenfisch, bekannte und unbekante Früchte, Gemüse, Geflügel sowie natürlich die landestypischen kleinen Bananen.