Sie rammen einen Pfahl in den Meeresgrund und setzen sich auf einen Querbalken, um zu angeln. Deshalb nennt man sie Stelzenfischer und stellt sie auf Wandbildern und Postkarten als typisch für die Insel dar.
Es gibt aber keine Stelzenfischer mehr, mit einer Ausnahme: immer wenn sich ein Touristenbus nähert, springen sie wie von der Tarantel gestochen aus ihrer Strohhütte, klettern auf ihren Pfahl und tun, als ob sie angelten. Mit einer Rute, an der überhaupt keine Angelschnur ist. Es ist ja auch nur für die Fotografen. Kaum haben alle ihr Bild, klettern die beiden Männer auch schon wieder ans Ufer und halten die Hand auf. Stelzenfischerei anno 2011.
An ein anderes Datum erinnern die zahllosen Hausruinen entlang der Straße, Spuren des Tsunami von 2004. Mehrere tausend Menschen verloren ihr Leben.
Gegen Mittag erreichen wir das Tangerine Beach Hotel, wo sich die Wege trennen, denn einige Teilnehmer verbringen ihre Verlängerungswoche hier. Wir anderen fahren noch eine Stunde weiter, dann heißt es auch von jenen Abschied nehmen, die morgen nach Hause fliegen und im Mount Lavinia ihre letzte Nacht verbringen. Und natürlich von Lala, dem Reiseführer.
Für uns Malediven-Verlängerer geht es nun 2 Stunden im Kleinbus quer durch die Hauptstadt Colombo. Was für ein mörderischer Verkehr hier! Aber wir schaffen es.