Zum Freibergsee muß man, egal woher man kommt, zuerst hinauf- und dann wieder hinabsteigen, denn er liegt auf einem Hügel in einer Mulde, ohne daß irgendwo ein Abfluß zu erkennen wäre. Es gibt einen Bootsverleih da oben und ein Freibad, beides aber nutzlos, wenn eine dicke Schicht Eis den See bedeckt. Aber man kann an seinem Ufer sitzen und hinüber schauen zum „schiefen Turm von Oberstdorf“, das ist der Anlauf der Skiflugschanze, die wir am Freitag besucht haben. Von hier sieht man nur den Turm, ein wahrlich seltsamer Anblick.
Denselben Weg wieder hinunter, den wir gekommen sind? Lieber nicht, denn er war noch stellenweise vereist. Es soll einen zweiten geben, und wir finden ihn auch, doch er ist noch wintergesperrt. Und so bleibt uns nur noch der „Edmund Probst Weg”, der auf halber Höhe einen weiten Bogen um Oberstdorf schlägt.
Wie sich schon bald herausstellt, sind seine schattigen Abschnitte ebenso vereist wie der Weg, den wir umgehen wollen. Es hilft nichts, da müssen wir durch, wenn wir rechtzeitig am Bahnhof sein wollen. Und das sollten wir, denn Punkt 15.39 Uhr trifft unser Besuch ein: Tatjana bleibt nur eine gute Stunde, Valentina ganze zwei Nächte.