Die bernsteinfarbene Festung

Wir logieren strategisch günstig, vom Hotel bis zum Busparkplatz von Fort Amber, seines Zeichens Weltkulturerbe, sind es nur ein paar Kilometer. Hinauf kommt man nur entweder mit dem Jeep oder auf dem Rücken eines Elefanten. Wir sind früh genug dran, um erstens das schöne Morgenlicht zu genießen und zweitens die noch angenehme Leere, bevor die Toristenmassen anrücken, denn Jaipur gehört zum Standard-Besichtigungsprogramm, dem „Goldenen Dreieck“ Nordindiens.

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Das Transportmittel Elefant ist trotz der immensen Zahl an Tieren stark überbucht. Mit dem Jeep geht es ohne Wartezeit zuerst durchs Dorf und dann ein elefantenfreies schmales Sträßchen hinauf. Wenige Schritte weiter stehen wir vor dem berühmten Spiegelsaal. Wände und Decken sind hier mit Ornamenten aus kleinen Spiegeln verziert, die sich zu Blumen und Ranken zusammenfügen – einzigartig.

Eine malerisch safrangelb gewandete Frau fegt mit einem Reisigbesen den Palasthof. Was für ein schönes Fotomotiv! Natürlich nimmt sie gerne ein kleines Fotogeld bzw. fordert dieses auch unmißverständlich ein. Für den Balkon weiter oben ist eine andere, ebenso attraktiv gewandete Frau zuständig. Auch sie nimmt fürs Motivstehen gerne einen kleinen Obolus, und mich beschleicht leise der Verdacht, daß der Zweck des fleißigen Kehrens hier nicht die Reinlichkeit ist, und daß die Frauen ihre Reviere strikt untereinander aufgeteilt haben.

Den Besuch der Textilmanufaktur schenken wir uns und verbringen den Nachmittag im Hotel. Der Himmel ist heute bedeckt, und es fallen tatsächlich auch ein paar Regentropfen, was für diese Jahreszeit äußerst ungewöhnlich ist, denn in der Regel regnet es hier nur im Juli und August, die übrige Zeit des Jahres müssen Mensch und Tier, Bäume und Nutzpflanzen mit dem Grundwasser Vorlieb nehmen.

Category: Allgemein, Indien 2016
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