Das uns zugedachte Mietauto, Typ Fiesta oder ähnlich, ist nicht verfügbar. Wir können zwischen Kombi, Sportwagen oder SUV wählen, wollen eigentlich aber keines von alledem. Notgedrungen entscheiden wir uns für den Megane. Eine Stunde später ruft uns die Hertz Station an und möchte, daß wir das Auto zurückbringen. Als ob wir nichts anderes zu tun hätten, schließlich mieten wir ja nicht zum Spazierenfahren, sondern haben ein paar Termine. Irgendwie scheinen sie sich dann aber doch anders zu behelfen. Wir hingegen müssen am nächsten Morgen zuerst einmal eine Tankstelle aufsuchen, denn das Auto meldet einen zu geringen Reifendruck.
Bei ESSO kosten 5 Minuten Luft einen Euro. Einen Zeiger für den Reifendruck sucht man an der Luftpistole allerdings vergeblich, und um während des Prüfens das Display an der Luftsäule beobachten zu können, bräuchte man ein gläsernes Auto. Die Wiederherstellung des notwendigen Reifendrucks findet jedoch schon vorher ein unerwartet jähes Ende, denn mit vernehmlichem Zischen legt sich das Auto vorne links 10 Zentimeter tiefer und läßt sich auch nicht mehr aufpumpen.
Die Hertz Pannenhilfe möchte, daß wir das Reserverad montieren. Wir halten das für eine Zumutung und möchten das Auto lieber gegen ein anderes tauschen. Das ginge aus zwei Gründen nicht, meint die freundliche Telefonstimme. Erstens sei eine Fahrzeugübergabe abseits der Vermietstation bei Hertz nicht vorgesehen, und zweitens die Station um diese Uhrzeit auch noch gar nicht besetzt, so daß sich die Verfügbarkeit eines Ersatzfahrzeuges leider erst in etwa einer Stunde feststellen ließe. Sie könnten uns aber ein Pannenhilfsfahrzeug an den Ort unserer Havarie schicken.
Eine halbe Stunde später ist der Gelbe Engel vor Ort. Er weiß nicht nur, wie man das Reserveradfach eines Megane öffnet, er findet nach erfolgtem Radwechsel auch noch das vom Reifen ausgespuckte Ventil. Seiner Überzeugung nach wurde es mit einer Zange unsachgemäß behandelt, denn es ist völlig deformiert. Und da auch noch ein anderes Rad Druckprobleme gemeldet hatte, legt er uns nahe, das Auto möglichst nur noch für die Fahrt zur nächsten Vermietstation zu nutzen.
Dort erhalten wir nun endlich ein Auto in der gebuchten Klasse: einen roten Corsa. Leider haben wir uns von der Größe des Megane dazu verleiten lassen, Kurier zu spielen und auch noch eine sperrige Deckenlampe mit an Bord zu nehmen, und nun ist der kleine Corsa bis unter den Dachhimmel beladen. Wohin sollen wir denn jetzt noch das Schaukelpferd packen, das wir heute bei Poncy abzuholen gedenken?
Erstaunlicherweise findet aber auch das Riesenstofftier noch Platz, und wir können unsere Mission „ein Schaukelpferd für die kleine Maya” erfolgreich zum Abschluß bringen.
Eine kleine Begebenheit will freilich auch noch geschildert sein: als wir am Hotel eintreffen, prangt an der Türe ein Schild „komme gleich wieder”. Hallo? Wann, bitte, ist denn dieses „gleich“? Unter der genannten Telefonnummer meldet sich ein Herr, der uns hinreichend überzeugend darüber aufklärt, daß er mit dem Hotel nichts am Hut hat. „Sie haben ja auch einen Zahlendreher in der Nummer”, meint wenig später die inzwischen eingetroffene Rezeptionistin. Nein, haben wir nicht, sehr wohl aber der an der Tür aushängende Zettel.