Wenn etwas aussieht, läuft und schnattert wie eine Gans, dann ist es höchst wahrscheinlich eine Gans. Und da sie französisch sprechen, muß es sich um Kanada-Gänse handeln. Wir haben drei solcher Exemplare in der benachbarten Strandlaube, das Mundwerk geht ununterbrochen, hin und wieder wagt sich eine von ihnen ins Wasser, aber nur bis Bauchnabeltiefe. Dann streckt sie die Arme aus, so daß man glauben könnte, sie wolle gleich abheben. Tut sie aber nicht, sondern watschelt frisch abgekühlt zurück zum Ufer.
Niemand außer mir scheint so recht Lust auf Schwimmen zu haben. Dabei ist das Atlantikwasser einladend klar und türkisgrün. Ein wenig frisch vielleicht, aber nicht ausgesprochen kalt. Es fehlt heute freilich die Sonne, um sich nach dem Bad wieder aufzuwärmen. Stattdessen tröpfelt es ab und zu. Ein Strandspaziergang mit Regenschirm mag an der Nordsee normal sein, für ein kubanisches Strandhotel ist er eher ungewöhnlich.
Daß wir auf einer Insel sind, merken wir, als wir zur Rechten nicht bis an den Waldrand kommen, es ist ein Streifen Wasser dazwischen. Morgen wollen wir es zur Linken versuchen. Immerhin hat die kleine Insel aber eine Hauptstraße, auf der nachts und frühmorgens uralte und dementsprechend laute Lastwagen entlang dieseln, direkt vor unserem Fenster, so daß wir morgens um Umzug in einen anderen Bungalow bitten. Das neue Zimmer ist nun zwar kleiner, dafür aber schön ruhig. Und auch näher am Hauptgebäude.