Mit klammen Fingern versuchen wir Käse auf Brotscheiben zu praktizieren, denn heute ist Picknick an einem besonderen Ort angesagt: in der Gegend gibt es Felsmalereien von Buschmännern. Die Straße dorthin erweist sich als abenteuerlich, die Landschaft als spektakulär. Schottland in trocken. Und aus dem Anhänger tropft Milch. Fluchend wird die Bordküche wieder in einen für unbefestigte Pisten tauglichen Zustand versetzt.
Die Felswände mit den jahrhundertealten Bildern von Menschen und Tieren säumen ein Tal, das dicht mit Gestrüpp bestanden ist, der Wanderweg führt mal zwischen ihnen hindurch und mal über die bizarr geformten Felsen. Und dann stehen wir endlich vor der ersten ockerfarbenen Zeichnungen. Schlanke Menschengestalten sind da zu sehen, jagdbare Tiere, Jäger mit Pfeil und Bogen, Frauen mit ausgeprägten Hüften und Schenkeln, Hände. Und da: ist das nicht unverkennbar ein Elefant? Es gibt in dieser Region Afrikas schon lange keine Elefanten mehr. Auch keine Zedern, obwohl das Gebirge nach ihnen benannt ist. Eine Baumart ist für immer von der Erde verschwunden, für Telegrafenmasten.
Auf dem heutigen Campingplatz hilft auch keine Webervogel-Strategie, es gibt in den Duschkabinen schlicht überhaupt keine Haken. Auch keine Türschlösser. Immerhin liegt der Platz romantisch an einem See, über dem das Kreuz des Südens glänzt. Aber so spektakulär wie über der Kalahari war der Himmel nie wieder.