Die Wettervorhersage für Mauritius ist sehr zuverlässig. Und zwar zuverlässig falsch. Das muß nicht verwundern, denn schon ein paar Kilometer machen einen so enormen Unterschied, daß man zeitgleich heftige Regengüsse beobachten und sich dabei einen Sonnenbrand holen kann.
Extrem vielseitig sind auch die Kulturen, die hier aufeinander treffen. Man spricht französisch, fährt aber auf der linken Straßenseite. Die meisten Menschen sind dunkelhäutig, aber eher vom indischen als vom afrikanischen Typ. Vor allem die jungen Frauen wirken sehr zerbrechlich. Hindus, Christen und Moslems kommen sehr gut miteinander aus. Die Farben der vierstreifigen Nationalflagge stehen für den Freiheitskampf (rot), das Meer (blau), die Sonne (gelb) und das Land (grün). Und grün ist es hier tatsächlich. Sehr grün.
Frühmorgens bei lauen Temperaturen auf der Terrasse sitzen ist einfach herrlich. Die vorwitzigen Spatzen freuen sich schon auf all die Reste, die für sie abfallen, einige wagen sich sogar unter den Müsliflocken-Spender. Hin und wieder sind auch buntere Gefieder unter ihnen, leuchtend rot oder orange oder auch gelb. Und einer kam gar ins Zimmer und von dort ins Bad, wo es uns viel Mühe kostete, ihn wieder hinaus zu bugsieren.
Unser nachmittäglicher Strandspaziergang, begonnen bei schönstem Sonnenschein, endete wenig später in einem Regenschauer, und wir flüchteten uns unter einen der strohgedeckten Sonnenschirme. Stroh aus Zuckerrohr, genau wie auf dem Dach des Hotels. Alles ist hier aus Zuckerrohr.
Zum Abendessen ist heute indische Küche angesagt. Die beste der Welt, außer der französischen natürlich. Hier in Mauritius treffen beide aufeinander. Und vom Nachthimmel grüßt auffällig das Kreuz des Südens.