Die Auseinandersetzung des Menschen mit dem Berg findet im Messner Mountain Museum Firmian ihre Entsprechung in der Auseinandersetzung des Besuchers mit den zahllosen Treppen, die die Etagen der Wehrtürme verbinden, in der Ausgesetztheit der Stege mit Tiefblick über alle Etagen hinweg, und in dem oft notwendigen vertikalen Orientierungsvermögen, um auf der richtigen Ebene wieder aus dem Turm oder der Wendeltreppe auszusteigen. Denn die Jahrhunderte haben vom einst mächtigen Schloß Sigmundskron nur noch die Außenmauern übrig gelassen, sämtliche Böden und Treppen bestehen heute aus Metall und Glas und sind ein essentieller Teil des Erlebnisses.
Es sind aber nicht nur die Bergsteiger und Kletterer, die sich mit den Bergen auseinandersetzen. Seile, Haken, Karabiner, Schuhe, Zelte und allerlei persönliche Gegenstände der Bergsteigerlegenden wechseln sich ab mit Gemälden der verschiedensten Epochen, und natürlich kommt auch der religiöse Aspekt nicht zu kurz.
Schloß Sigmundskron ist zudem ein Identifikationsort der Südtiroler Autonomiebewegung, die zusammen mit der Geschichte Tirols im Hauptturm des Schlosses dokumentiert ist. Und wer nach drei Stunden immer noch nicht genug hat, kann sich im Museumskino noch einmal erklären lassen, welches Gemälde im Zusammenhang mit welchem musealen Gegenstand steht.
Als geschichtsträchtig erwies sch im übrigen auch die Fahrt über die Pässe der Großen Dolomitenstraße: aus vielen Kriegsruinen sind in den letzten Jahren vorbildliche museale Dokumentationsstätten geworden, es lohnt sich also, den einen oder anderen Zwischenstopp einzuplanen.