Sydney wird umgebaut. In Sydney wird eigentlich immer irgend etwas gebaut, vor allem neue Wolkenkratzer. Als ob es nicht schon genügend davon gäbe! Wir sind wieder mit dem roten Rotel-Reisebus unterwegs. Wenn der Bus zugleich Hotel ist, muß zuerst alles abgebaut und verstaut werden: Beleuchtung abbauen und Kabel aufrollen. Dann die Plane weg, die Stützen für den Vorraum, der Vorraum selbst, zuerst die Bodenteile nach oben, dann die Dachteile nach unten, verriegeln, fertig. Und abends in umgekehrter Reihenfolge wieder aufbauen. Trotz der Mithilfe aller schaffen wir das in jeweils längstens 15 Minuten.
Die Stadtrundfahrt führt uns zu den Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben muß. Man wäre zum Beispiel nicht in Sydney gewesen, hätte man nicht das sensationelle Opernhaus mindestens einmal zu Fuß umrundet. Von innen darf man es eigentlich nur mit Führung besichtigen, aber die letzte Gruppe hat vergessen, die Absperrkordel zu schließen. Und man muß ja nicht wissen, daß das keine Einladung ist. Nach einer Stunde setzen wir die Fahrt fort und besichtigen im Vorbeifahren die senkrechten Gärten, das ist ein von außen begrüntes Hochhaus, sowie den berühmten Bondi Beach, draußen an der Pazifikküste, wo die Bucht von Sydney beginnt. Es folgt ein Rundgang auf eigene Faust, der uns in das schöne alte Kaufhaus Victoria führt sowie noch einmal in den Botanischen Garten, speziell in die Abteilung mit den fleischfressenden Pflanzen.
Morgen fahren wir in eine etwas wärmere Gegend. Hier in Australien ist ja vieles genau anders herum als zuhause: die Sonne wandert von rechts nach links über den Himmel, der abnehmende Mond sieht wie ein zunehmender aus, und je weiter man nach Norden kommt, desto wärmer wird es.