Der Adlerweg ist wie der Trollstiegen ein Gebirgspass mit einer eher sanften und einer sehr steilen Rampe. Nur mit dem Unterschied, dass wir dieses Mal die safte hinauf- und die steile hinunterfahren. Ziel ist der Ort Geiranger am – na? – Geirangerfjord.
Um die Straße zu erreichen, müssen wir allerdings zuvor zweimal mit der Autofähre über den Norddalsfjord übersetzen, einmal vor der Abzweigung des Sunnylvsfjordes und einmal danach. Zunehmend bricht nun die Sonne durch den Hochnebel und schafft zauberhafte Lichtstimmungen. Und dann kommt endlich der Geiranger ins Blickfeld: zuerst nur ein kleiner Abschnitt, dann bei einem kleinen Parkplatz die ganze Pracht. Zum Glück fährt ein anderer Reisebus gerade ab, so dass Thorsten dessen Stellplatz ergattern kann. Welch eine Aussicht auf den berühmtesten und schönsten aller Fjorde!
Wir haben heute gleich doppeltes Glück, denn zum einen schenkt uns der Himmel strahlenden Sonnenschein, und zum anderen befindet sich kein Kreuzfahrtschiff im Fjord, so dass in und um Geiranger touristisch wenig los ist.
Ist man einmal unten im Ort, geht es auf der anderen Seite gleich wieder abenteuerlich hinauf ins Hochgebirge, das hier schon bei tausend Meter Meereshöhe beginnt. Und kommt uns die aktuelle Straße schon sehr schmal vor, wie eng mag da erst die alte, deren Reste man hin und wieder sieht, gewesen sein? Oben gibt es schöne Seen, Gipfel mit Schneefeldern und jenseits des Passes ein schönes Bergrestaurant aus dem Jahr 1896 mit ganz und gar nicht schönen Preisen.
Die heutige Etappe ist die letzte, die wir im Komfortbus mit der schönen Studiosus-Grafik zurücklegen. Und da wir bis Dombås, dem Ausgangspunkt der Bahnfahrt, noch etwas Zeit haben, sehen wir uns noch die Stabkirche von Lom an, die größte in ganz Norwegen. Eine Stabkirche ist nicht etwa eine gewöhnliche Holzkirche, sondern bei Stabkirchen stehen die Holzbalken senkrecht. Und auch das Innere der Kirche ist sehr schön.
Zum Abschluß des Tages erwartet uns noch ein kleiner Umtrunk. Morgen wird unser schweres Reisegepäck ohne uns den Weg nach Oslo finden müssen, denn wir werden mitdem Zug dorthin fahren.