Heute ist wieder so ein Tag, an dem man nicht so recht weiß, ob sich das Wetter zum besseren oder zum schlechteren entwickeln wird. Genau genommen ist das aber auch egal, denn ich habe gestern in der Loretto-Allee mehr die Gegend geschaut als auf den geschotterten Weg, und dann gab eines das andere: mit dem linken Fuß ausgeglitten, umgeknickt, durch einen beherzten Satz nach vorne Schlimmeres verhindern wollen, im Gras gelandet, wieder aufgerappelt und dann leicht humpelnd zum Moorsee weitergelaufen. Wie gut, dass ich nicht auf dem schmalen Bohlenweg zur Fischerhütte abgerutscht und im Wasser gelandet war!
Das böse Erwachen kam dann im Lauf des Abends und der Nacht. Denn mein Fuß gab noch lange keine Ruhe und schmerzte bei jedem Schritt und sogar im Bett. Die erhoffte Besserung hatte auf sich warten lassen. Da wir nun also ohnehin nichts unternehmen können, brechen wir gegen Mittag unsere Zelte ab, will heißen, packen unsere Koffer, verabschieden uns vom gastgebenden Ehepaar Hindelang und wenden uns, ich mühsam humpelnd, dem Bahnhof zu.
Welche Züge fahren und welche nicht, wissen nur die Zugbegleiter. Eigentlich wollten wir in Kempten umsteigen und dann über Augsburg fahren, spontan entscheiden wir uns dann aber doch für die Strecke über München. Von welcher Bahnsteignummer fährt der RE1, und welches Gleis ist das überhaupt? Nach einigen Wirrungen kommen wir endlich auf dem richtigen Bahnsteig an, es ist die Nummer 25, und entern den proppenvollen Doppeldecker nach Nürnberg, wo wir noch vor 18 Uhr unser Zuhause erreichen. Die Gebersdorfer Hauptstraße ist mittlerweile geteert, es fehlen aber noch die Striche.