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Aua!

Heute ist wieder so ein Tag, an dem man nicht so recht weiß, ob sich das Wetter zum besseren oder zum schlechteren entwickeln wird. Genau genommen ist das aber auch egal, denn ich habe gestern in der Loretto-Allee mehr die Gegend geschaut als auf den geschotterten Weg, und dann gab eines das andere: mit dem linken Fuß ausgeglitten, umgeknickt, durch einen beherzten Satz nach vorne Schlimmeres verhindern wollen, im Gras gelandet, wieder aufgerappelt und dann leicht humpelnd zum Moorsee weitergelaufen. Wie gut, dass ich nicht auf dem schmalen Bohlenweg zur Fischerhütte abgerutscht und im Wasser gelandet war!

Das böse Erwachen kam dann im Lauf des Abends und der Nacht. Denn mein Fuß gab noch lange keine Ruhe und schmerzte bei jedem Schritt und sogar im Bett. Die erhoffte Besserung hatte auf sich warten lassen. Da wir nun also ohnehin nichts unternehmen können, brechen wir gegen Mittag unsere Zelte ab, will heißen, packen unsere Koffer, verabschieden uns vom gastgebenden Ehepaar Hindelang und wenden uns, ich mühsam humpelnd, dem Bahnhof zu.

Welche Züge fahren und welche nicht, wissen nur die Zugbegleiter. Eigentlich wollten wir in Kempten umsteigen und dann über Augsburg fahren, spontan entscheiden wir uns dann aber doch für die Strecke über München. Von welcher Bahnsteignummer fährt der RE1, und welches Gleis ist das überhaupt? Nach einigen Wirrungen kommen wir endlich auf dem richtigen Bahnsteig an, es ist die Nummer 25, und entern den proppenvollen Doppeldecker nach Nürnberg, wo wir noch vor 18 Uhr unser Zuhause erreichen. Die Gebersdorfer Hauptstraße ist mittlerweile geteert, es fehlen aber noch die Striche.

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Ein unterhaltsamer Tag

Vormittags wolkig, nachmittags Schauerneigung: offenbar arbeitet der liebe Petrus zur Zeit jeden Tag denselben Plan ab. Am besten tun wir es ihm gleich und fahren morgens per Seilbahn auf einen der umliegenden Gipfel, genießen die Aussicht, identifizieren ein paar Berge und wenden uns dann wieder dem Tal zu. Heute ist wieder das Nebelhorn an der Reihe.

War es beim letzten Besuch hier oben auch so windig und kalt? Eigentlich nicht, und auch die Berge sahen irgendwie freundlicher aus als heute. Das liegt an einer hohen Wolkenschicht, die nur stellenweise ein wenig blau durchscheinen läßt. Wir schauen ein wenig in die Ferne, dann ein wenig in die Tiefe und nochmal in die Ferne. Den Gipfel lassen wir heute aus, laufen nur einmal darum herum und wenden uns dann wieder der Seilbahngondel zu. 

Eine Etage tiefer an der Station Höfatsblick ist es deutlich angenehmer. Erst recht, wenn man es sich in einem der Liegestühle auf der Terrasse der kleinen Bar bequem macht, um den Arbeitern drüben am Sessellift bei der Arbeit zuzusehen: einen Vierersessel nach dem anderen hieven sie auf das Tragseil und schrauben ihn daran fest. Natürlich kann man hier nicht für längere Zeit sitzen, ohne etwas zu konsumieren, die Wahl fällt auf je einen Erdbeer-Buttermilchshake.

Für die Talfahrt haben wir heute eine Gondel ganz für uns allein. Und wohin jetzt? Auf unserem Weg durch den Ort begegnet uns eine Bäckerei, die Apfelstrudel verkauft. Kaffee und einen angenehmen Fensterplatz finden wir wo? In unserer schönen Ferienwohnung natürlich. Und als das Wetter wieder ein wenig freundlicher aussieht, unternehmen wir noch eine kleine Wanderung hinauf zum Anglerhaus am Moorsee und auf dem Lorettoweg wieder zurück.

Müßte die Nebelhornbahn um diese Zeit nicht bereits Feierabend haben? Wir sitzen noch ein Weilchen auf der Terrasse der besten Currywurstbude weit und breit und beobachten, wie die Tragseile der Bahn allmählich verwaisen. Vermutlich gehen die Kabinen oben an der Seealpe schlafen wie eine Schar Hühner.

Ein wenig später setzt leichter Regen ein, der zum Glück erst stärker wird, nachdem wir unser Quartier erreicht haben.

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Wolken über dem Horn

Wie sich das Wetter heute entwickeln wird, ist vom Frühstückstisch aus schwer abzuschätzen. Regen droht wohl erst zum frühen Nachmittag hin, also können wir getrost einen Ausflug auf das Walmendinger Horn wagen, wo sich die vertrauten Berge aus einer anderen, ungewohnten Perspektive zeigen. Um mit der Seilbahn dort hinauf zu gelangen, müssen wir aber zuerst einmal den Bus ins Kleinwalsertal nehmen. Natürlich geht es im Bus wieder notorisch eng zu, und auch die Warteschlange vor dem Bus zeigt die gewohnte Eigenheit, dass von hinten immer genauso viele neue Gäste hinzu kommen wie vorne mit erworbenem Ticket in den Bus einrücken. Irgendwann heißt es dann aber doch „nichts geht mehr“, der Bus schließt seine Türen und hat nun hoffentlich noch genug Kapazität für die folgenden Haltestellen, wo natürlich weitere Fahrgäste warten.

Zum Walmendinger Horn wollen die wenigsten, wer nicht schon am Söllereck aussteigt, tut es spätestens an der Kanzelwandbahn. Und das ist auch gut so, denn die Kabinen der Hornbahn sind noch immer so klein, wie es Seilbahngondeln in den 1960er-Jahren nun einmal waren. Zudem zählen einige Passagiere zwar nicht mit, brauchen aber dennoch Platz für ihre jeweils vier Beine.

Als wir oben ankommen, hat bereits das Spiel der Wolken begonnen, die umliegenden Berge zeigen sich immer nur kurz, verschwinden dann, werden kurze Zeit später wieder sichtbar, um sogleich abermals zu verschwinden. Da drüben, ist das nicht die markante Trettachspitze? Oh, jetzt ist sie weg, genau wie weiter links der Hochvogel. Allein der Widderstein steht stets wuchtig vor uns, als wir die Serpentinen zum nahen Gipfel hinaufsteigen, um von dort oben auch das Panorama zur anderen Seite hin genießen zu können, auf den seltsam geformten Hohen Ifen zum Beispiel oder talauswärts nach Riezlern.

Ebenso ein Genuß sind aber auch die Bergblumen, von denen es selbst zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit noch etliche gibt, allen voran die zahllosen Silberdisteln.

Als wir uns sattgesehen haben, vertrauen wir uns der nächsten talfahrenden Gondel an und stehen schon bald wieder an der Wendestelle der petrolgrünen Walserbusse, denn das Ortszentrum von Mittelberg liegt etwas abseits der modernen Talstraße. Aber woher weiß man, ob es der talaufwärts oder der talabwärts fahrende Bus ist, der hier gegenüber der Kirche vor dem Feuerwehrhaus wendet? Nun, es gibt für jede Richtung einen anderen Haltepunkt, man muss also nur an der richtigen Stelle warten. Natürlich steht das Fahrtziel aber auch am Bus selbst angeschrieben.

Gerne hätten wir noch in Riezlern das Walsermuseum besucht, wenn dessen Wiedereröffnung nicht schon seit Jahren in den Sternen stünde. Vielleicht ein anderes Mal, in einem anderen Jahr.

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Überschreitung

Alle wollen ins Kleinwalsertal. Wo der Bus der Linie 1 ablegt, ist schon von weitem an der langen Warteschlange zu erkennen. Zwar fahren die Gelenkbusse vom Oberstdorfer Busbahnhof im Abstand von 10 Minuten, aber genauso lang dauert es vorher auch, bis der Busfahrer alle Passagiere abgefertigt hat. Das liegt an einer Besonderheit des Tarifsystems: alle Passagiere mit Oberstdorfer Gästekarte müssen für den österreichischen Streckenabschnitt bezahlen, genau wie alle Feriengäste aus dem Kleinwalsertal für den deutschen Abschnitt bezahlen müssen. Will man dagegen nur zum Söllereck, reicht die Gästekarte. Und dann gibt es ja auch noch die vergünstigte Rückfahrkarte. Das vielfache ausgiebige Hantieren mit Bargeld nimmt genau jene 10 Minuten in Anspruch, die der Bus hat, bevor er fahrplangerecht seine Tür schließt und die noch draußen Stehenden an den nachrückenden Kollegen verweist.

An der Station Söllereck lockert sich die drangvolle Enge, und ab hier reicht nun auch die Zahl der Sitzplätze. Warum das Fremdenverkehrsamt nicht eine spezielle Söllereck-Linie kreiert, um das alles ein wenig zu entzerren, ist uns ein Rätsel.

Es ist übrigens egal, welchen Streckenabschnitt man befährt, der Tarif ist mit 4,30€ immer derselbe. Unser heutiges Ziel heißt Kanzelwandbahn. Von der Talstation in Riezlern geht es mit kleinen 6-Personen-Gondeln hinauf zu einer Aussichtsterrasse mit phantastischem Blick auf die umliegenden Berge. Einige Gipfel liegen so nah, dass man ihr Gipfelkreuz in einem halbstündigen Aufstieg erreichen könnte. Ein wenig weiter entfernt sehen wir den Fellhorngipfel, den man in der Regel mit einer anderen Bergbahn aus dem Stillachtal heraus anfährt. Oder aber zu Fuß und sozusagen grenzüberschreitend, denn links vom Grat ist Österreich und rechts Deutschland. Das merkt man hier oben aber nicht.

Wir wollen auch gar nicht den Grat entlang laufen, denn dieser Pfad steigt nach einem kurzen aber steilen Gefälle wieder deutlich an und endet an der Fellhorn-Bergstation, während der Wanderweg unserer Wahl ungefähr höhengleich zuerst zur Alpe Bierenwang und dann zur Mittelstation der Seilbahn führt. Auf der besagten Alpe kann man einkehren, was wir denn auch tun. Man könnte hier oben auch frische, also vollkommen unbehandelte Kuhmilch trinken, was wir aber nicht tun.

Der Himmel, heute morgen noch strahlend blau, hat sich zwischenzeitlich ziemlich zugezogen, und so fällt der Abschied vom Fellhorn nicht ganz so schwer. Zwar liegt die Alpenrosenblüte, für die es so berühmt ist, schon Wochen zurück, aber selbst jetzt Anfang September finden sich noch vereinzelt Eisenhut, Schwalbenenzian sowie natürlich Silberdisteln in großer Zahl. Und mit Glocken behängte Milchkühe, ebenfalls in großer Zahl.

Der Bus von der Fellhorn-Talstation wieder hinunter nach Oberstdorf ist genauso überfüllt wie der, mit dem wir heute morgen losgefahren waren. Erst als wirklich niemand mehr hineinpaßt, verrät der Busfahrer den noch immer draußen Stehenden ein kleines Geheimnis: in zwei Minuten kommt der nächste, und der wäre schön leer. Im Ernst? Tatsächlich: als wir losfahren, sehe ich ihn die Straße herabkommen, den leeren Folgebus.

Die Eisdiele hat heute wieder geöffnet. Und übrigens: wir gehören ab nun zu den Leuten, die gerne auf einer Bank im Kurpark sitzend die letzten Sonnenstrahlen genießen.

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Söllereck

Für den Nachmittag sind wieder Gewitter angesagt, aber bis dahin haben wir noch viel Zeit und können uns viel vornehmen. Eine Ecke von Oberstdorf, die wir noch nicht kennen, ist das Söllereck. Die neue Talstation der Kabinenbahn liegt direkt an der Straße ins Kleinwalsertal, nach einer bemerkenswert kurzen Fahrt mit der Gondel über die Straße und eine Wiese hinweg durchquert die Gondel ein Gebäude, das vielleicht früher einmal die Talstation der Vorgängerbahnen gewesen ist, dann schweben wir hinauf zum Berghaus Schönblick, wo man später, des Wanderns müde, einkehren und ein Glas Buttermilch trinken könnte. Aber noch sind wir ja keinen Schritt gewandert.

Das herrliche Wetter, die angenehme Temperatur und das Bimmeln der Kühe lockt uns auf den Weg in Richtung Kleinwalsertal. Vorbei am heute geschlossenen Berghaus am Söller und an der nahen Alpe Schrattenwang gelangen wir auf einen Höhenweg mit herrlichen Ausblicken auf den Ifen und die anderen umliegenden Berge. Ein paar Schritte weiter zeigen ein blaues und ein rot-weißes Schild am Wegrand an, dass wir uns von nun an in Österreich befinden. Schon bald gelangen wir zur Mittelalpe. Hier läßt es sich im Gastgarten zwar angenehm sitzen, die Preise sind allerdings weniger angenehm, so dass wir uns wieder auf den Weg machen und an die Stelle kommen, wo ich vor nunmehr fünfzig Jahren drei wunderschöne Skifreizeiten verbracht habe. Das Gasthaus Bergstüble gab es damals noch nicht, dafür ist allerdings das alte Bauernhaus, in dem wir damals untergebracht waren, verschwunden und ebenso der Skilift vom Tal herauf. Auch sonst hat sich einiges verändert. Über einen ebenso neuen wie steilen Weg gelangen wir hinunter zur Hauptstraße mit der Bushaltestelle, an der schon nach wenigen Minuten der Bus zurück nach Oberstdorf eintrifft. Vier Euro kostet die Fahrt bis zur Landesgrenze. Pro Person, versteht sich.

Der Ortsbus mit der Nummer 9 umkreist als Ringlinie unser Quartier so perfekt, dass wir von praktisch jedem Haltepunkt aus gleich weit zu Fuß gehen müssen. Immerhin passiert er aber den bereits bekannten Supermarkt, also steigen wir dort aus und füllen den Rucksack mit Einkäufen.

Übrigens: die Eisdiele hat montags zu.

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Nebelhorn

Was wäre ein Urlaub in Oberstdorf ohne einen Ausflug aufs Nebelhorn? Der Wetterbericht stellt zwar für den Nachmittag Gewitter in Aussicht, aber irgendwie werden wir es schon schaffen, trocken zu bleiben.

An der Talstation ist erstaunlich wenig los, und mit dem Bergbahn-Ticket, das im Preis unserer Ferienwohnung enthalten ist, gelangen wir direkt durch die Sperre in eine der gelben 10-Personen-Gondeln, die uns hinaufträgt zur Station Höfatsblick. Hier heißt es nun allerdings umsteigen in die Gipfelseilbahn, die nach wie vor eine klassische Zwei-Kabinen-Pendelbahn ist. Die Terrasse des Gipfelrestaurants wie auch der Gipfel selbst erfreuen das Herz wie immer mit der Aussicht auf Dutzende naher und ferner Gipfel von der Zugspitze im Osten bis zum Säntis im Westen.

Wandern kann man hier oben nicht, lediglich einige Gratwege zu den Gipfeln in der Umgebung wären für trittsichere Bergsteiger begehbar. Da ist unten der altvertraute Weg entlang der Trettach, gleich neben der der Talstation, die bessere Alternative. Und so sieht man uns denn schon bald dort entlang laufen, bis wir ein gutes Stück weiter am Wegrand eine Tafel mit der Aufschrift „Café Gruben heute ab 14 Uhr geschlossen” entdecken. Schade, denn das wäre unser Ziel gewesen. Aber der kleine Hunger läßt sich ja auch am Currywurst-Lokal gleich gegenüber der Talstation der Nebelhornbahn stillen, zumal die Wirtin sich über die Gäste aus ihrer Heimat freut.

Das angekündigte Gewitter verspätet sich. Erst als wir, nicht ohne vorherigen Abstecher zur Eisdiele, wieder im Quartier sind, grollt der Donner und zucken Blitze über den inzwischen wolkenverhangenen Himmel, und etwas später setzt auch der Regen ein.

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Anreise nach Oberstdorf

Auf die Deutsche Bahn ist Verlaß: irgend etwas geht immer schief. Dabei fing alles recht gut an heute morgen, der Zug war, als wir ans Gleis 5 kamen, soeben eingelaufen, die erste Etappe nach Augsburg startete pünktlich und verlief angenehm, und auch den Anschlußzug nach Oberstdorf erreichten wir wie geplant. Zwar gab es Gerüchte, dass wegen einer Weichenstörung an der eingleisigen letzten Etappe nur jeder zweite Zug bis Oberstdorf durchfahren könne, in einem solchen wähnten wir uns aber, denn auf dem Kopfdisplay des Zuges stand „RE17 Oberstdorf”, und auch die DB App wies lediglich eine Verspätung von wenigen Minuten für die letzten drei Halte auf, ein bei der DB völlig normaler Zustand also.

Die Wende kam, als wir uns Immenstadt näherten und Heerscharen von jungen Leuten unser Abteil stürmten, um sich in nunmehr drangvoller Enge lautstark fürs Sonthofener Malle-Volksfest in Bierlaune zu trinken. Die schon länger im Abteil sitzenden mussten mitsamt Gepäck ganz eng zusammenrücken. Für die Fahrgäste nach Oberstdorf sei ab Sonthofen ein SEV (Schienenersatzverkehr) eingerichtet, war trotz des Lautstärkepegels herauszuhören und wurde vom Zugbegleiter auch nochmal bestätigt. Wahlweise stünde aber auch ab Fischen, der temporären Endstation des Zuges, ein Ersatzbus zur Verfügung. Und so stand es ja auch in der Bahn-App: Fischen SEV ab 14.45 Uhr.

Dieser Plan sagte uns zu, also blieben wir bis Fischen im Zug, der jedoch durch das mehrfache Warten auf Gegenzüge die Zeitreserve bis zur Abfahrt des Ersatzbusses mehr und mehr aufzehrte. Ob der Bus wohl auf den Anschluß, für den er vorgesehen war, warten würde? In Fischen, es war inzwischen 14.46 Uhr, war jedenfalls weit und breit nicht die Spur eines SEV zu sehen, jedoch traf wenig später der reguläre Linienbus ein. Ob er denn nach Oberstdorf fahre? Schon, allerdings über den langen Weg. Die 44 ist nämlich, muss man wissen, eine Ringlinie. Lieber aber einen Umweg fahren als eine halbe Stunde an der Haltestelle herumstehen, dachten wir uns, und kamen folglich in den Genuß einer Rundfahrt über Bolsterlang, Aumühle, Obermaiselstein und den Eingang zur Breitachklamm, ehe wir schließlich fast zeitgleich mit dem in Gegenrichtung zirkulierenden 44er am Bahnhof Oberstdorf eintrafen. 10 Minuten später erreichten wir dann endlich samt Koffern unser temporäres Quartier in der Gartenstraße 18.

Das Haus Hindelang erwies sich als ein sehr angenehmes Quartier mit einer geräumigen und gut ausgestatteten Ferienwohnung, in der wir uns nun bereits recht gemütlich eingerichtet haben, nicht ohne vorher noch dem laufnahen Supermarkt und der ebenfalls nahen Eisdiele je einen Besuch abgestattet zu haben.

Was tut man an so einem Abend? Man probiert den Fernseher aus. Dieser hier ist ein gutes Gerät, denn er hat eine Oper im Programm: „Der Freischütz” von Carl Maria von Weber, unterhaltsam präsentiert von der Bregenzer Seebühne. Deren Darsteller standen zwar knietief im Wasser, aber das war sicher alles beabsichtigt, und sie schienen sich auch nicht vor den schauerlichen Skeletten zu gruseln, die im zweiten Akt der nassen Tiefe entstiegen

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