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Durch den Baum

S1070022Der Yosemite ist – wie alles in Amerika – gigantisch groß. Vom Campingplatz „Indian Flat“ nahe des Parkeingangs dauert es mehr als zwei Stunden, bis wir endlich bei den Mammutbäumen ankommen. Auf dem letzten Stück verkehrt ein Shuttlebus, dann säumen die ersten der zimtbraunen Riesen den Wanderweg. Einige von ihnen tragen Namen, etwa der „Grizzly“ – 2700 Jahre alt – oder der Bachelor, der sich seit nunmehr zwei Jahrtausenden nicht für eine der drei Grazien neben ihm entscheiden mag. Einer der Stämme ist so gewaltig, daß ein Auto durch den Tunnel fahren könnte, den man einst in seinen Stamm gesägt hat. Allein die Äste sind so groß wie anderswo ganze Bäume. Und neben dem Wurzelteller eines gefallenen Riesen sehen wir kurzlebigen Menschen wie Zwerge aus – einige dieser Bäume hier standen schon, als Jesus durch Palästina zog.

Vom Park aus geht es durch ausgedehtes Farmland hinunter nach Bakersfield, wo wir zwischen Autobahn und Rangierbahnhof einen recht unromantischen Platz beziehen. Es gibt hier des Nachts auch nicht so viele Sterne wie oben im Park.

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Granitene Riesen

S1050007Der Vormittag bringt uns von Lodi direkt in das Yosemite Valley, wo sich schon bald zur Linken wie zur Rechten spektakuläre Blicke auf gewaltige graue Felswände auftun. Und auf einen Wasserfall, der nie den Boden erreicht. Das Tal ist touristisch perfekt erschlossen, es gibt sogar eine Buslinie mit diversen Haltestellen. Und es ist endlich einmal angenehm warm, fast könnte man sagen heiß. Leider ist unsere Zeit viel zu knapp bemessen für eine ausgedehnte Wanderung. Auf dem Weg zum zweithöchsten Wasserfall der Welt durchqueren wir ein würzig duftendes Mammutbaum-Waldstück und wenden uns dann dem Movie Theater zu, wo ein Film über die Geschichte des Parks gezeigt wird. Dann vertrauen wir uns dem Bus an in der Absicht, noch ein paar Schritte zu laufen, aber die Zeit läuft uns weg. Man könnte hier einen ganzen Urlaub verbringen.

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Golden Gate Bridge

IMG_0602Man ist nicht in San Francisco gewesen, wenn man nicht diese Brücke überquert hat. Wir passieren sie sogar zweimal, denn der weitere Weg führt nicht nach Norden über das Golden Gate, sondern über die andere, noch größere Oakland Bridge gen Osten, wo wir gegen Abend einen mit Bäumen bestandenen Campground bei Stockton erreichen. Jetzt, am Abend, brennen vor allen Wohnwagen und Zelten romantische Lagerfeuer, und der Abendhimmel ist voller Sterne.

Zurückblickend auf die Tage in San Francisco bleiben uns nicht nur die Bilder von Wolkenkratzern und Hängebrucken, sondern auch von Stadtvierteln mit romantischer Wohnbebauung im viktorianischem Stil, vom ausgedehnten Golden Gate Park mit dem alten Baumbestand, und vom Pier 39, der zweimal Treffpunkt mit dem Reisebus gewesen war. Ach ja, und von Eiskugeln, die so groß sind wie zuhause ein ganzer Eisbecher.

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Die Stadt der Cable Cars

IMG_0471San Francisco erweist sich als unerwartet ungemütlich für diese Jahreszeit, es ist neblig und auch ausgesprochen zugig. Zudem ist unsere Reiseleiterin beim Patienten geblieben, so daß wir den „Tag zur freien Verfügung“ kurzerhand vorverlegen und uns in kleinen Gruppen aufmachen, die Stadt zu erkunden.

Selbstverständlich beginnt jede Stadtbesichtigung mit einer Fahrt im Cable Car, das wie eine Straßenbahn aussieht, jedoch von einem unterirdisch verlaufenden Zugseil die steilen Straßen der Stadt hinaufgezogen wird.

Von der Endstation sind es nur ein paar Schritte zum San Francisco Museum of Modern Art. Hier hängen berühmte Werke etwa von Roy Lichtenstein oder natürlich Andy Warhol. Nanu, erklingt da nicht irgendwo ein Stück aus Mozarts „Zauberflöte“? In einem dunklen Raum wird sie auf ungewöhnliche Art inszeniert: als Schattentheater mit allerlei höchst überraschenden Einfällen. Nebenan ein weiteres Videokunstwerk, und ehe man sich versieht, sind drei Stunden vorbei. Jetzt aber rasch noch durch Chinatown zur Lombard Street, jener berühmten Straße, die so steil ist, daß die Fahrbahn in Serpentinen geführt werden muß.

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Highway Number One

IMG_0257Diese Straße möchte jeder irgendwann einmal befahren, am liebsten mit einer Harley, in unserem Fall mit dem roten Reisebus, dessen rückwärtiger Teil aus 24 Schlafkabinen besteht. Und die wollen allmorgendlich erst einmal abgebaut werden. Also nicht die Kabinen, sondern die von einer Zeltbahn umschlossene Rampe, wo die Drei-Tages-Taschen stehen und die Kleiderbügel hängen. Auch eine mobile Küche gibt es, sie ist an der linken Busseite verbaut und zaubert so phantastische Gerichte wie Bohneneintopf oder Würstchen mit Kraut. Bei dieser Reise zählen nicht Bequemlichkeit und Komfort, sondern erlebnisreiche Tage.

Das heutige Erlebnis hätten wir uns und vor allem dem Mitreisenden aber gerne erspart: er erleidet einen epileptischen Anfall und wird von der herbeigerufenen Ambulanz ins nahe Klinikum verbracht. Für ihn ist die Reise hier leider zu Ende.

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Von Los Angeles nach Morro Bay

IMG_0108Sechs Fahrspuren pro Richtung, vierstöckige Autobahnkreuze: wir nähern uns Los Angeles. Wohlbekannte Ortsnamen huschen vorbei. Und dann stehen wir – in einer kleinen mexikanischen Hazienda, ein paar Zimmer, ein Innenhof mit Kakteen. Dies ist also der Ursprung einer Metropole, die zu durchqueren heute Stunden dauert. Und die mit architektonischen Meisterwerken wie der Walt Disney Concert Hall glänzt, im wahrsten Sinne des Wortes.

Einige Kilometer später sind die Gehwege voller Sterne, und auf ihnen berühmte Namen der Filmbranche, die bekanntlich hier in Hollywood zuhause ist. George Lucas, Steven Spielberg, Clint Eastwood, um nur einige zu nennen. Und auf einem kleinen Sockel sitzt – die leibhaftige Marylin Monroe. Aus Wachs. Ein Stück daneben ihre Hand- und Fußabdrücke, neben denen von Gary Grant und – man glaubt es kaum – Donald Duck!

Weiter geht die Fahrt nach Santa Barbara, einem schmucken Städtchen am Pazifik. Hier möchte man am liebsten gar nicht mehr weg. Aber das Ziel des heutigen Tages liegt einige Meilen nordwärts in der Morro Bay. Schade, daß Abendessen und Sonnenuntergang sich zeitlich überschneiden.

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Mickeys Haus

IMG_9972Die Wände schief, Türen und Fensterrahmen sowieso, und sämtliche Möbel natürlich auch. So also lebt und wohnt Mickey Mouse. Aber Disneyland besteht nicht nur aus Toon Town, wie sich schon bald herausstellt. Was gibt es nicht alles zu erleben: eine Fahrt mit dem Mississippi Schiff zum Beispiel, oder auf einem Forschungsboot durch den Dschungel. Für die eine oder andere Fahrt müssen wir zwar auch schon einmal einige Minuten anstehen, aber das Warten erweist sich als recht kurzweilig. Und schon geht es hinein in das Bergwerk der sieben Zwerge oder direkt durch einen Ofen. Ganz schön heiß hier drinnen! Die Achterbahnfahrt führt an ein paar frechen Fröschen vorbei, die mit Wasser spritzen. Und um Tarzans Baumhaus von innen zu sehen, müssen wir zuerst eine schwankende Hängebrücke passieren. Sieben Stunden sind im Nu vorbei, ohne daß wir auch nur annähernd alles gesehen und mitgemacht hätten. Was für ein Tag.

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The Old Town

IMG_9841…von San Diego ist ein Freilichtmuseum, wirkt aber keineswegs ausgestorben, denn in die alten Häuser sind Handwerker und allerlei Läden für indianisches und mexikanisches Kunsthandwerk eingezogen. Im Candle and Soaps Laden duftet es blumig, im Schuhladen nach Leder, und auch ein Saloon wirbt um Gäste. Die Hacienda nebenan scheint gerade eben noch bewohnt gewesen zu sein. Nicht nur im Upper Middle Class Haus des Sheriffs sind die anwesenden Personen stilgerecht gekleidet.

Schon bei der ersten Attraktion des heutigen Tages schien die Zeit stehen geblieben zu sein, das Coronado Hotel aus dem Jahr 1886 wirkt, als wären Thomas Alva Edison oder Marilyn Monroe – die hier in „Some like it hot“ vor der Kamera stand – soeben erst zur Tür hinausgegangen. Aber auch heute noch residieren noble Gäste in dem mondänen Haus.

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So grön das Land

IMG_9760Die kürzeste Route von Europa nach Kalifornien verläuft erstaunlich weit nördlich. Ein schneebedeckter Vulkan auf Island grüßt herauf. Dann taucht unvermittelt eine Küste auf, mit blauen Buchten, vor denen weiße Kreuzfahrtschiffe ankern. Es sind Eisberge, geboren aus einem Gletscher, der sich zwischen den umgebenden Bergen hindurchzwängt. Die scheinbare Lieblichkeit der Landschaft täuscht, denn am Horizont schimmert der nie endende Winter, weiß so weit das Auge reicht, unterbrochen nur von winzigen Seeaugen, in denen sich der blaue Himmel spiegelt.

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Die erste Etappe

Auch die längste Reise beginnt mit einem ersten Schritt. In unserem Falle führt er in die Gigasaurier-Ausstellung des Frankfurter Senckenberg-Museums. Sich vorzustellen, daß so gewaltige Lebewesen einst über die Südhalbkugel der Erde stampften, fällt schwer. Die Ausstellungsmacher hielten sich mit Effekten angenehm zurück, die eindrucksvollen Exponate sprechen für sich.

Wer vormittags vom Frankfurter Flughafen starten will, tut gut daran, sich im Motel One in Niederrad einzuquartieren. Freundliches Personal, Frühstück ab 6 Uhr auch sonntags und ein Shuttlebus zum Flughafen, der auch gerne von seiner Route abweicht, wenn es den Gästen nützt.

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