Die Großstadt hat uns wieder. Praktischerweise ist der Flughafen Heathrow an das Underground-Netz angebunden, so daß wir am Terminal schlicht nur eine andere Richtung einschlagen müssen, um statt zum Flugzeug – wie die anderen Teilnehmer – zu unserem Hotel zu gelangen. Zwar besteht erst einmal keine Einigkeit über Fahrtstrecke und Umsteigepunkte, aber man muß auch mal den London-Erfahrenen vertrauen können. Und tatsächlich gestaltet sich das Umsteigen bei Acton Town wesentlich einfacher als an der von mir präferierten Station South Kensington. Und statt bei Aldgate steigen wir am Tower Hill aus. Kürzer oder nicht, bequemer oder nicht, am Ende stehen wir jedenfalls in der Rezeption des Motel One London. Unser Zimmer befindet sich im dreizehnten Stock.
Was macht man mit einem angefangenen Nachmittag, wenn man sich nur wenige Schritte vom Tower of London befindet? Den Tower of London und seine schmuck uniformierten Beefeater besuchen! Einer von ihnen gibt gerade eine Einführung in die blutrünstige Geschichte der Festung. Da uns die Gruppe zu groß ist und wir ohnehin nur die Hälfte verstehen, ziehen wir lieber auf eigene Faust los. Erst einmal außen herum, von Turm zu Turm, von Wendeltreppe zu Wendeltreppe. Dann mit vielen nervigen Touristen, von denen sich immer die nervigsten genau um uns herum befinden, hinein zu den Kronjuwelen. Welch eine Pracht, welch ein Wert!
Genau in der Mitte der Festung befindet sich der White Tower, ein wuchtiges Bauwerk aus hellen Steinquadern. Im untersten Stockwerk bewundern wir einige prunkvolle Rüstungen. Das Stockwerk darüber zeigt Rüstungen, und das dritte und letzte, vollkommen unerwartet, Rüstungen. Allerdings in äußerst unkonventioneller Form, nämlich zu einem Drachen mit rot glühenden Augen zusammengefügt.
Zum Abschluß des Tages erkunden wir noch ein wenig die urbane Umgebung.