Zu Gast bei Ho-Chi-Minh

Der Bewohner des abgebildeten Hauses verläßt sein Domizil eher selten, derzeit weilt er zur Kur in Moskau, wo man ihn wieder etwas auffrischt. Denn der Revolutionsführer und Staatspräsident ist schon seit 45 Jahren tot. Hier ganz in der Nähe hat er gelebt, in einem Holzhaus auf Stelzen mit gerade einmal zwei Räumen. So sieht glaubwürdiger Kommunismus aus.

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Typischer für Hanoi, das eigentlich mit zwei Wörtern geschrieben wird, also Ha Noi, ist aber ein anderer Haustyp, nämlich das Röhrenhaus. Denn der Staat erhebt von den Hausbesitzern Steuern nach der Länge der Straßenfront, folglich bauen sie vor allem in die Länge und in die Höhe, und ihre Häuser sehen wie hochkant gestellte Gehwegplatten aus, mit der Schmalseite zur Straße hin. In den engen Altstadtgassen fällt das nicht sonderlich auf, bei einem freistehenden Haus aber schon.

Verkehrsregeln befolgen hierzulande eigentlich nur Fahrschüler, um eine Straße zu überqueren, braucht es daher etwas Mut: wer zügig voranschreitet, dem wird auch ausgewichen. Stehen bleiben hingegen wäre ein fataler Fehler.

Wir erfreuen uns am bunten Leben in den Gassen und gelangen schließlich zu einem Lokal, das einfache Speisen offeriert, garniert mit Musik, die alles andere als einheimisch klingt. Aber es hört sowieso keiner hin, denn der Verzehr der landestypischen Nudelsuppe erfordert volle Konzentration, wenn man dafür nur Stäbchen zur Verfügung hat und einen Löffel, von dem natürlich immerzu alles herunterflutscht. Umso angenehmer der Preis: 37.000 Dong, ungefähr ein Euro vierzig. Touristenpreis, versteht sich.

Auch das Abendessen läßt keine Wünsche offen, zumal der Reiseleiter eine Runde Reisschnaps ausgibt. Morgen steht uns ein spannender, aber sicher auch anstrengender Tag bevor.

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