Wasserfall ohne Wasser

Die Nächte im Namaqualand sind kühl um diese Jahreszeit. Man könnte auch sagen, sie sind so kalt, daß die klammen Finger kaum den Frühstücksteller halten können. Zum Glück haben die Affen genug Kaffeepulver übrig gelassen, so ein Heißgetränk wärmt von innen wie von außen.

Eine Paßstraße führt vom Tiefland hinauf in die Bokkafeld-Berge, von wo man einen wunderschönen Ausblick hat. Es ist so trocken wie seit 47 Jahren nicht mehr. Das läßt für den Wasserfall nichts Gutes erwarten. Tatsächlich liegt er vollkommen trocken. Aber die Steine sind malerisch rot, und es blühen ein paar Sukkulenten ringsum.

Erheblich mehr Blütenpracht entfaltet sich am Rande der Straße, wo Tausende von Namaqualand-Daisies ihre Blütenköpfe der Sonne entgegen strecken. Schon bald erreichen wir die Schaffarm, wo wir heute zu Abend essen werden. Die Gegend ist so einsam, daß es Strom nur aus dem Generator gibt. Die Webervögelmännchen im Baum nebenan führen den Weibchen ihre Nester vor – und ihr Federkleid.

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