Im Reich der Medusa

S1190004Quer durch dieses unterirdische Gewölbe ruderte einst schon James Bond, direkt in den Keller der russischen Botschaft. Hier war nämlich einer der Drehorte für „Liebesgrüße aus Moskau”. Wir Touristen rudern natürlich nicht, sondern durchschreiten die Zisterne auf bequemen Holzstegen, denn am anderen Ende des antiken Trinkwasserspeichers wartet als besondere Attraktion ein kopfstehend eingebautes Medusenhaupt. Kopfstehend deshalb, weil jeder, der ihr ins Gesicht blickt, sofort zu Stein erstarrt. Die übrigen 12 x 28 Säulen sind hingegen völlig harmlos, und so steigen wir unversehrt wieder ans Tageslicht und in den nächsten Travel Shop für eine Bosporus-Rundfahrt.

Die führt uns zunächst durch abenteuerlich enge und steile Gäßchen … direkt vor unser Hotel. Wozu eigentlich sind wir von hier zum Treffpunkt gelaufen? Ich weiß: damit wir hautnah miterleben können, wie die Gäste einer Teekneipe Stuhl und Tisch vom Gehweg räumen müssen, damit der Bus hier um die Kurve kommt. In Istanbul spielt sich das Leben auf der Straße ab.

Zusammen mit einer überschaubaren Zahl von Mitreisenden tuckern wir unter der Nachmittagssonne die natürliche Wasserstraße und Grenze zwischen den Kontinenten entlang, zunächst an der europäischen Küste nach Norden und dann an der gegenüber liegenden kleinasiatischen Küste wieder zurück, wobei wir ausgiebig die beiden riesigen Hängebrücken sowie zahlreiche Villen und Paläste bewundern können. Kurz vor Sonnenuntergang besteigen wir noch den „Maiden Tower”, so heißt der Leuchtturm auf einer winzigen Insel.

Unseren letzten Abend widmen wir den illuminierten Moscheen und Wasserspielen, alles in fußläufiger Entfernung vom Aziyadé, das sich als wirklich günstig gelegene Operationsbasis für das historische Istanbul erwiesen hat.

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