Der steinerne Superlativ

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Er ist von einer drei Meter tiefen Wasserfläche umgeben, für die der Begriff Graben eine maßlose Untertreibung wäre, denn sie ist knapp 200 Meter breit und umfaßt eine Insel von gut einem Quadratkilometer. Wir betreten sie jenseits des Grabens durch das Eingangsbauwerk. Was sich von außen schon andeutete, zeigt sich hier nun in voller Größe: ein Tempel aus kunstvoll behauenem Sandstein mit 5 lotosblütenförmigen Türmen, deren höchster 65 Meter mißt. Hat man das 200 Meter breite und 300 Meter lange massive Bauwerk erst einmal betreten, kann man die umlaufenden, äußerst detailreichen Reliefs bewundern oder aber hinaufsteigen auf die zweite und dritte Ebene. Immer wieder tun sich dabei neue interessante Durchblicke auf, wir fühlen uns wie in einem kleinen Gebirge. Allein sind wir dabei freilich nicht.

S2370004Das war auch bei den Tempeln von Angkor Thom, die wir heute vormittags besuchten, schon so. Angesagtes Verkehrsmittel war heute der Elektrokarren, alternativ hätten für die letzte Etappe auch Elefanten zur Verfügung gestanden. Und dann befinden wir uns auch schon zwischen den unzähligen Gesichtertürmen, für die der Bayon-Tempel bekannt ist. Nachdem wir ihn und insbesondere seine Reliefs ausgiebig besichtigt haben, geht es gleich weiter zum ebenso riesigen Baphuon. Man kann hinaufsteigen oder auf der ersten Ebene außen herumlaufen, denn an der Rückseite soll eine Buddhastatue warten. Als wir dort ankommen, schweift das Auge umher: wo ist er denn nun, der Buddha? Erst der Blick zurück auf den Tempel offenbart schließlich, daß das gesamte Bauwerk einen riesigen liegenden Buddha darstellt. Dafür waren zwar einige massive Umbauten notwendig, aber gerade diese hier sichtbare Umwidmung offenbart auch so manches über die Religionen an sich.

Mit diesen beiden Tempeln beschließen wir unsere Reise nach Vietnam und Kambodscha. Morgen werden wir noch einen entspannten Tag im Hotel verbringen, ehe wir dann gegen Abend den langen Heimflug antreten.

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