Außer Touristen, die den Sonnenaufgang an den Gatts erleben wollen, sind heute auch eine Menge anderer Leute schon außergewöhnlich früh unterwegs: Bettler, fliegende Händler, Rollerfahrer die ihre Hupe ausprobieren wollen, Gurus auf dem Weg zur Waschung im heiligen Fluß. Und natürlich Kühe, jede Menge Kühe.
Das Ruderboot trägt uns ein Stück weit den Fluß hinauf und wieder hinab, so daß wir die Tempelbauten, die diverse Gemeinden hier am Steilufer über dem Fluß errichtet haben, ausgiebig bewundern können. Auch an den Kremationsplätzen kommen wir vorbei. Die Asche der Verstorbenen wird in den Fluß gestreut, den Blumenschmuck frißt irgendeine Kuh. Nichts bleibt zurück.
Durch enge Altstadtgassen gelangen wir wieder zum Bus. Unser nächstes Ziel heißt Khajuraho. Die kleine Stadt hat einen nagelneuen Flughafen, unsere Boeing 737 steht einsam und allein auf dem Vorfeld.
Die Gegend sieht recht trocken aus, Mücken gibt es keine. Die sind nämlich alle in unserem Zimmer. Zwar läßt sich nach Intervention der Safe schließen, nicht aber das Fenster, man verspricht uns ein neues Zimmer, wenn wir von der Tempelbesichtigung zurückkommen.
Bemerkenswert am hiesigen Weltkulturerbe sind vor allem die in den Reliefs dargestellten, teils doch recht pornographischen Szenen. Sowie natürlich der insgesamt gute Erhaltungszustand der Anlage. Es sind erstaunlich wenige Touristen hier, mit dem neuen Flughafen wird sich das sicher ändern. Dann finden auch die zahllosen fliegenden Händler mehr Opfer.
Im Hotel ist das neue Zimmer nicht fertig, und als es dann fertig ist, funktioniert auch hier wieder der Safe nicht. Indien halt.