Die Nußschalen bitte nicht anf… zu spät. Was im botanischen Garten von Cienfuego so malerisch unter einem Baum liegt und zum Aufheben reizt, erweist sich als tückisch-wehrhaft: in meinen Fingerkuppen stecken Dutzende kleiner Stacheln, die sich kaum greifen lassen. Mit den Fingern durch Haare streichen hilft, aber es ist mühselig. Was lehrt uns das? Im botanischen Garten nichts anfassen.
Die heutige Fahrt führte uns 380 Kilometer weit von Havanna über die Stadt der hundert Feuer, wo übrigens der Cha-Cha-Cha erfunden wurde, ins hübsche Kolonialstädtchen Trinidad, vom Golf von Mexiko zum Karibischen Meer. Wir kamen an einer Raststätte mit ausgezeichnetem Kaffee vorbei, was zum Teil an der liebevollen Zubereitung durch eine gewisse Gisela, zum wesentlichen aber an der alkoholischen Zugabe lag. Wir hörten Aufnahmen der kubanischen Musik eines Benny Moré und versammelten uns um sein Denkmal. Wir schlenderten durch ein vergleichsweise schmuckes Städtchen mit einem Theater, das der Zuckerbaron Tomás Terry hier im Jahr 1889 errichten ließ, und durften im Zuschauerraum probesitzen. Und wir besichtigten ein Schlößchen im maurischen Stil, das sich der damals reichste Mann Kubas hatte bauen lassen. Cuba Libre dürfte er auf seiner Dachterrasse freilich noch keinen getrunken haben, denn der wurde erst etwas später von den US-Amerikanern erfunden. Letzter Programmpunkt des Tages war dann der bewußte botanische Garten mit seinem Baum der tausend Wurzeln, auch Banyan Tree oder Buddha-Baum genannt, dem Eisen- und dem Ebenholzbaum, der vorwitzigen ersten Cashew-Nuß des Jahres und natürlich den „schwangeren Palmen”, deren Stamm auf halber Höhe so auffällig verdickt ist.
In guter Erinnerung bleibt uns auch die Mittagspause, denn das private Lokal befand sich im Salon einer kolonialen Villa. Welch ein Ambiente!