Kaptölpel und wilder Strand

Das Städtchen Lambert‘s Bay kommt nicht auf die Liste unserer Sehnsuchtsorte. Es gibt nur eine einzige Attraktion dort: die Tölpel-Kolonie. Die eleganten weißen Vögel mit den schwarzen Flügelspitzen, gelben Köpfen und blauen Augen versammeln sich zu tausenden auf einer Fläche, die nicht größer ist als ein Fußballfeld. Wie sich die Paare in diesem Durcheinander wiederfinden, ist uns ein Rätsel. Vom Meer kommende Vögel überfliegen spähend die Kolonie, bremsen im rechten Moment ab, lassen sich fallen, und schon beginnt das ausgiebige Verbeugen und Schnäbeln mit dem wartenden Partner. Man könnte ihnen stundenlang dabei zusehen.

Über alledem liegt allerdings ein bestialischer Gestank nach Guano, sprich Vogelkacke, ergänzt um den Lärm der ortsansässigen Pommes-Frittes-Fabrik. Nein, dieser Ort entspricht ganz und gar nicht unserer Vorstellung.

Im Vergleich dazu ist der weiter südlich gelegene Küstenort mit dem bemerkenswerten Namen Paternoster von ganz anderem Kaliber. Über großen Granitblöcken brechen sich die Wellen des Atlantik. Wir beziehen einen Stellplatz direkt am Strand und fernab der Zivilisation: ohne Strom, ohne Licht, ohne warmes Wasser, dafür aber mit heimeligem Lagerfeuer. Romantischer kann ein Rotel-Abend kaum sein.

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