Das Dartmoor ist eine eigenwillige Landschaft, die man am besten zu Fuß erkundet, vorausgesetzt man kann sich einigermaßen orientieren. Für diese Aufgabe hat Studiosus den ortskundigen Führer Richard engagiert. Der alte Herr spricht zwar nur englisch, aber man versteht ihn gut. Und er ist witzig.
Zunächst einmal geht es hinauf zu einer Felsgruppe, die Houndtor heißt. Die Granitblöcke sehen wie übereinander gestapelte Kissen aus. Im Mittelalter wurde hier oben noch Landwirtschaft betrieben, wovon einige Grundmauern zeugen. Heute wächst auf den ehemaligen Feldern allerlei Gesträuch, und dazwischen eine Blume mit dem bezeichnenden Namen Blue Bell. Zuerst sind es nur ein paar einzelne Blüten, weiter unten im Tal, das wir durchqueren, dann ganze Teppiche. Eine Steinbrücke führt über einen Bachlauf. Inzwischen lacht die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Wir steuern allerlei steinerne Überreste der bronzezeitlichen Urbevölkerung an, passieren einen alten Steinbruch samt Transportweg, lernen allerlei interessante Pflanzen kennen und erreichen schließlich eine weitere Felsgruppe, den Haytor, wo ein Stück weiter unten der Bus auf uns wartet. Drei Stunden waren wir unterwegs.
Das Dörfchen Widecombe (das spricht sich Widde, nicht Waid) hat neben der uralten Kirche samt ebenso altem Friedhof auch ein paar Lokale zu bieten. Wir gönnen uns ein Eis. Zum ersten Mal in meinem Leben erhalte ich die eine Kugel (scoop) in der Waffel (cone) und die andere im Becher (cup). Schuld ist die Konsistenz. Die Eisdiele selber ist prämiert, was man zum Glück nur am Geschmack und nicht am Preis merkt.
Zurück in Exeter besuchen wir die Kathedrale. Zuerst unter fachkundiger Führung und dann noch einmal im Rahmen des Abendgesangs (evensong). Von den Lesungen des Gottesdienstes verstehen wir wenig, aber der Chorgesang hinterläßt bleibende Eindrücke.
Nur wieso habe ich in diesem Kirchenschiff eigentlich immerzu das Gefühl, von der Orgel beobachtet zu werden?