Ein erlebnisreicher Seetag

An einem Seetag gibt es rings um das Schiff herum nichts als Wasser? Nein, das stimmt so nicht, zumindest nicht immer. Vom Achterdeck aus sind weit hinter uns noch die Berge von Puerto Rico auszumachen, während sich an der Backbordseite die Küste von Hispaniola, der nach Kuba zweitgrößten Antilleninsel, abzeichnet. Für unterhaltsame Fernblicke sorgen auch die dicken Quellwolken, aus denen sich hin und wieder graue Regenschauer ins Meer ergießen.

Unsere Reservierung für die Panoramalounge sieht auch heute wieder etwas seltsam aus: obwohl wir zwei Personen angemeldet hatten, ist wieder nur für eine Person reserviert. Da der MSC-Service uns ohnehin um Kontaktaufnahme gebeten hatte, klären wir beides unten an der Theke auf Deck 6, dem Deck mit der britischen Telefonzelle. Der erste Punkt ist eigentlich bereits abgehakt, es ging um den Krach neulich abends im Kabinenbereich, Stichwort „we are falling out of the bed!“. Soo viel Aufhebens um eine Kleinigkeit hätte es eigentlich gar nicht gebraucht, MSC ist hier sehr um das Wohl der Gäste bemüht. Und da wir nun schon einmal am Servicetresen stehen, können wir endlich das mit der App klären. Des Rätsels Lösung ist, dass auf meinem Smartphone noch die alte und inzwischen dysfunktionale Version istalliert ist und ich die mich betreffenden Reservierungen daher nicht sehen konnte. Sie waren aber vorhanden und sind nun dank des eingespielten Updates auch auffindbar.

Für tagsüber haben wir uns ein schattiges Plätzchen beim Leuchtturm auf Deck 20 gesucht. Das mediterrane Ambiente dieser Ecke rührt von der altrosa Bemalung der rückwärtigen Deckaufbauten und ihren blauen Fensterläden her, die aber ebenso wenig echt sind wie die Blumen in den davor gehängten Balkonkästen. Dergleichen kennen wir auch schon aus jenem Schiffsbereich, den sie „Botanic Garden“ nennen, obwohl auch dort jedes Blatt und jede Blüte künstlich ist. Und ebenso an den Tischen.

Auf dem Spiegeltischchen in unserer Kabine steht heute zu unserer größten Überraschung eine Flasche Prosecco samt Sektkübel und zwei Gläsern, dazu ein Tablett mit ein paar Canapés und eine Karte mit Dankesworten für unser Feedback und einer Enschuldigung für die Unannehmlichkeiten.

Auch die Speisekarte des Restaurants hat heute Überraschendes zu bieten: es gibt Schnecken. Und wir haben einen neuen Tischnachbarn. Er kommt aus San Francisco, wo er ein Weingut hat, und erweist sich als angenehmer Gesprächspartner, der seine Wortwahl geduldig unseren Englischkenntnissen angleicht.

Damit wir in der Lounge nicht wieder mit den letzten freien Plätzen vorlieb nehmen müssen, stellen wir uns heute rechtzeitig vor der noch verschlossenen Tür an. Und wir sind, obwohl es noch rund 45 Minuten bis zum Beginn der Whitney Houston Show hin ist, nicht die einzigen. Pünktlich eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung öffnen sich die Türen. Ja, diesmal sitzen wir gut und haben auch bald je eine Piña Colada auf dem beleuchteten Tischchen stehen. Die nun folgende Show dauert zwar nicht sehr lange, lohnt die Mühe des Hingehens und Anstehens aber voll und ganz. Besonders gefällt uns, dass die Interpretin – sie heißt Elizabeth – für das Lied „Greatest Love of All“ alle anwesenden Kinder zu sich auf die Bühne bittet. Und zu „I Will Always Love You“, dem wohl berühmtesten Lied der 2012 verstorbenen Sängerin, dann auch die Erwachsenen.

Category: Allgemein, MSC 2025
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