Es braucht schon einiges an Phantasie, um eine Vorstellung zu gewinnen, welche Szenen sich vor 3.700 Jahren auf diesem Innenhof abspielten. Denn im Gegensatz zum benachbarten Knossos wurden dem minoischen Palast von Malia keine Rekonstruktionen hinzugefügt. Wie gut, daß wir zuvor schon das Museum in Iraklio besucht hatten.
Zwischen den bestenfalls brusthohen Gemäuern umherstreifend entdeckten wir mehrere mannshohe Pithoi, das sind Vorratsgefäße für Olivenöl, Salz, Getreide oder Wein. Die außen angetöpferten Ösen, durch die für den Transport Seile geführt wurden, waren deutlich zu sehen. Auch der geheimnisvolle Kernos, ein mühlsteinähnliches Objekt mit eingetieften Näpfchen, blieb nicht lange unentdeckt. In der Mitte des Zentralhofes gab es einen Schacht, in welchem man Holzkohle gefunden hatte, über dem ein Rost lag. Für Brandopfer, hieß es. Solche Opfer veranstalten wir zuhause auch hin und wieder, hihi…!
In der Nähe des Palastes hätte es einen schönen Strand gegeben, aber wir hatten leider kein Badezeug dabei.