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Fahrt ohne Titel

KioskEs ist mitnichten so, daß mir kein Titel für diese Bustour eingefallen wäre, im Gegenteil: Rund um das Dikti-Gebirge wäre ebenso treffend gewesen wie Kreta wo es noch ursprünglich ist oder Großer Bus auf schmalen Straßen oder was auch immer. Aber die Tour hieß eben Fahrt ohne Titel, und dieses Mal wurden wir tatsächlich am Rand der Hauptstraße aufgelesen. Sinnigerweise fuhr der Bus von dort erst einmal schnurstracks zu unserem Hotel, um zu wenden. Da freuen sich die umsonst strapazierten Füße.

Wie bei solchen Touren üblich lernten wir viele Hoteleinfahrten kennen, wo andere Teilnehmer warteten. Dann ging es hinauf zur ersten Station: eine Töpferei. Wir durften dem Meister beim Formen eines Pithos und allerlei anderer Gefäße zusehen: faszinierend. Zwei Teller mit kretischen Motiven werden uns hoffentlich unversehrt nach Hause begleiten.

Am Bergdörfchen Ano Viannos begeisterte vor allem die orthodoxe Kirche mit ihren bunten Glasfenstern. Wir durften sogar einen Blick in das Allerheiligste werfen. Von dort ging es weiter in die südlichste Stadt Europas, Ierapetra. Der Rückweg führte über die schmalste Stelle der Insel, auf der Paßhöhe erfaßt der schweifende Blick beide Meere, das libysche im Süden und die Ägäis im Norden.

Abgerundet wurde die Fahrt mit einem Glas griechischem Raki. Und endlich lernten wir auch einmal eines jener sechsbeinigen Tierchen kennen, deren lautstarkes Zirpen aus praktisch jedem Olivenbaum im Lande ertönt.

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Palast der Phantasie

MaliaPalastEs braucht schon einiges an Phantasie, um eine Vorstellung zu gewinnen, welche Szenen sich vor 3.700 Jahren auf diesem Innenhof abspielten. Denn im Gegensatz zum benachbarten Knossos wurden dem minoischen Palast von Malia keine Rekonstruktionen hinzugefügt. Wie gut, daß wir zuvor schon das Museum in Iraklio besucht hatten.

Zwischen den bestenfalls brusthohen Gemäuern umherstreifend entdeckten wir mehrere mannshohe Pithoi, das sind Vorratsgefäße für Olivenöl, Salz, Getreide oder Wein. Die außen angetöpferten Ösen, durch die für den Transport Seile geführt wurden, waren deutlich zu sehen. Auch der geheimnisvolle Kernos, ein mühlsteinähnliches Objekt mit eingetieften Näpfchen, blieb nicht lange unentdeckt. In der Mitte des Zentralhofes gab es einen Schacht, in welchem man Holzkohle gefunden hatte, über dem ein Rost lag. Für Brandopfer, hieß es. Solche Opfer veranstalten wir zuhause auch hin und wieder, hihi…!

In der Nähe des Palastes hätte es einen schönen Strand gegeben, aber wir hatten leider kein Badezeug dabei.

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Öffentlicher Linienbus

KnossosDas Schiff nach Santorini konnte nicht auslaufen, zu viel Seegang. Und so warteten wir samt Lunchpaket leider vergeblich auf den Transferbus zum Hafen. Rechtzeitige Benachrichtigung wäre schön gewesen.

In die quirlige Inselhauptstadt Iraklion kommt man auch mit dem Linienbus, vorausgesetzt man betrachtet Fahrpläne als freundliche Empfehlung und kommt nicht auf die Idee, für zwei Personen auch zwei Tickets zu erwarten: eines der Zettelchen ist mit 5.00 EUR bedruckt, eines mit 1.20 EUR, eines mit einem Euro und dann noch eines mit 20 Cent – der Kondukteur, der im Bus zu jedem Platz kommt, hatte sich verrechnet. Ein später zugestiegener Kollege entwertete das ganze Paket dann durch Einreißen. Der Vergleich mit Briefmarken drängte sich auf: man nimmt einfach so viele davon, bis deren Summe den Tarif ergibt.

Wichtig beim Linienbusfahren auf Kreta: die Nummer der Haltestelle merken! Man weiß auf der Rückfahrt sonst nicht, wo man aussteigen soll. Unsere hatte die Nummer 31, das Schildchen existierte allerdings nicht mehr. Man kann auch bei Licht im Dunkeln tappen.

Von den archäologischen Funden aus Knossos sind derzeit übrigens nur die Highlights ausgestellt. Man sollte es dabei belassen.

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Pleasure Beach?

PleasureDas Hotel Matheo liegt auf einem Hügel, vom Balkon haben wir einen wunderschönen Blick über die Häuser und auf die Ägäis. Unten am Strand tummeln sich Scharen sonnenhungriger Familien und Wassersportler, sich mit den Ellbogen einen Platz erkämpfen zu müssen entspricht nicht unserer Vorstellung von «Pleasure». Am Hotelpool ist es zum Glück ruhiger. Morgen geht es mit dem Schnellboot hinüber zur 120km entfernten Vulkaninsel Santorin.

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Rauch über der Akropolis

AegaeisWir sind wieder unterwegs, diesmal in einer Boeing 737, wo die Plätze 12A und 12B einen schönen Blick auf die Inselwelt der Ägäis bieten … doch was ist das?! Eine dicke Rauchfahne wirft ihren Schatten auf Athen. Am Abend weiß die Tagesschau von schweren Waldbränden zu berichten, die bereits die Vororte der griechischen Hauptstadt erreicht haben. Brandstiftung, erläutert die Hotelchefin die Hintergründe der Katastrophe. Es geht um billiges Bauland auf den abgebrannten Flächen.

Das Zimmer im Hotel Matheo hat einen wunderschönen Balkon mit Meerblick, andererseits aber keinen Fernseher, so daß wir die Tagesschau erst einfangen können, nachdem der WLAN Zugang geschaltet ist. Und das kann nur der Chef. Klappt nach seinem Eintreffen aber sofort und tadellos.

In Erinnerung bleiben uns auch 200 in der Ankunftshalle umherirrende Passagiere, die ihren Flug an keinem der Gepäckbänder finden. Im Iraklion Airport werden die Bildschirme nämlich erst aktualisiert, wenn die Koffer ihre Kreise zu ziehen beginnen.

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