Markttag

Heute verlassen wir die Insel Lombok, allerdings nicht ohne den schönsten Tempel der Insel besucht zu haben. Er gleicht eigentlich mehr einer Parkanlage, mit Seerosenbecken und allerlei verziertem Backstein-Mauerwerk. Wir treffen dort auf Menschen, die Opfergaben darbringen, und auf Kinder, die uns Touristen kleine Fläschchen mit irgend einer heilbringenden Substanz verkaufen möchten. Die Tempelanlage ist auf den Inselvulkan Ranjani ausgerichtet, den höchsten Vulkan der Sundainseln, der hier milde gestimmt wird, indem Steine von seiner Gipfelregion, bei Prozessionen ins Tal gebracht, mit einer Schärpe umwickelt im Tempel aufgelegt werden. Auch wir tragen hier wieder Schärpe.

Man darf übrigens keine Bienen in den Tempel mitbringen. Bienen? Ja, es steht deutlich auf der Tafel: „Forbiden bringing Pork Pig and Bee”. Wer um alles in der Welt trägt seine Bienen mit sich herum? Und warum ist es im Tempel verboten? Endlich kommt jemandem aus der Gruppe die Erleuchtung: es soll „Beef” heißen, sie haben beim Übersetzen den letzten Buchstaben vergessen.

Auf einem Obstmarkt in der Nähe bewundern wir die diversen Früchte, die hier überall wachsen, wo keine Felder unter Wasser gesetzt und mit Reis bepflanzt werden, denn Reis („Nasi”) ist das hiesige Grundnahrungsmittel. Wir bewundern ein Trüppchen Arbeiterinnen, die Reispflanzen vom Anzuchtbeet aufnehmen, um sie dann im richtigen Abstand in das frisch geflutete Feld zu pflanzen. Das sieht sehr malerisch aus, insbesondere wegen der typischen Strohhüte. Das traditionelle Ochsengespann hingegen frißt heute Benzin und kommt aus China.

In allen größeren Städten ist heute Markt, denn in ein paar Tagen endet die Fastenzeit. In einen dieser Märkte wagen wir uns hinein. Was wird hier nicht alles angeboten, auf engstem Raum versteht sich. Das Gemenge verschiedener Gerüche trägt man noch stundenlang in der Nase.

Und dann erreichen wir den Fährhafen, stellen uns brav in die Reihe und warten auf die ankommende Fähre. Die kommt auch schon bald, legt an, läßt die Rampe herunter, entläßt ihre mitgebrachten Menschen und Fahrzeuge auf festen Boden, … zieht die Rampe wieder hoch und dampft – sehr zum Erstaunen der Wartenden – völlig leer wieder von dannen. Alles muß wenden und hinüber zum anderen Schiff. Das hätten wir auch einfacher haben können.

Gegen Abend erreichen wir die Stadt, die so heißt wie die Insel: Sumbawa.

You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed.Both comments and pings are currently closed.

Comments are closed.