Das Ende von Ende

…liegt irgendwo an der Straße nach Maumere, es kommen Jahr für Jahr ein paar neue Hütten hinzu, genau wie überall auf Flores. Eine Genehmigung haben und brauchen diese Leute nicht, sie eignen sich einfach ein Stück unbebautes Land an und kultivieren es. Kommen später die Bagger, weil die Straße verbreitert wird, haben sie ein Problem.


Der Tag beginnt heute sehr früh, denn auf dem Kelimutu, besser bekannt als die drei Kraterseen von Flores, herrscht zu fortgeschrittener Stunde viel Betrieb, und die Straße hinauf ist schmal, sehr schmal. Vom Parkplatz ist es dann nochmal ein ausgedehnter Fußmarsch bis zum Rand des ersten Kraters, aus dessen senkrecht abfallendem Kessel tief türkisblaues Wasser heraufgrüßt. Der See wechselt alle paar Monate die Farbe, ebenso wie sein Zwilling nebenan, über dessen eher milchig grünes Wasser zarte Schwefelwolken wabern.

Den dritten im Bunde, mit tiefschwarzem Wasser, erblickt des Wanderers Auge erst kurz vor dem Aussichtspunkt, wo man nun alle drei Kraterseen im Blickfeld hat.

Voll der imposanten Eindrücke kommen wir zum Bus zurück und werden schon wenig später an einer fast ebenso eindrucksvollen, wenn auch völlig anders gearteten Sehenswürdigkeit wieder ausgesetzt: Reisterrassen wie aus dem Bilderbuch. Überall plätschert das Wasser durch kleine Überläufe in die nächst tiefer gelegene Terrasse, dazwischen stehen vereinzelt Palmen und auch kleine Hütten, eine Kulturlandschaft wie aus dem Bilderbuch. Wir spazieren daran entlang und werden weiter unten vom Bus wieder eingesammelt. So gefällt mir das.

Selbstverständlich geht auch dieser Tag nicht ohne Besichtigung eines traditionellen Hauses ab, heute ist es ein altes Clanhaus der Lio.

Für den späten Nachmittag haben wir noch eine Einladung in den Handwerkerort Watublapi, wo wir zunächst eine Tanzvorführung miterleben dürfen. Tanz? Da werden zum Beispiel zwei Bambusstangen rhythmisch gegeneinander geschlagen, und der Tänzer muß zusehen, wie er seine Beine rechtzeitig in Sicherheit bringt.

Eigentlich geht es den Dörflern aber ums Handwerk, denn hier werden traditionelle Ikat-Stoffe gewebt. Wir dürfen hier die gesamte Produktionskette miterleben, vom Spinnen des Garns über das Färben und Weben bis hin zum Verkauf der fertigen Ware.

Und damit endet unser Besuch auf Flores. Morgen früh wartet hier das Flugzeug nach Bali auf uns.

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