Afro-brasilianisches Flair

Aus dem Flugzeug erhaschen wir noch einen letzten Blick auf die Lençois, ehe uns einige Stunden später die drittgrößte Stadt Brasiliens, San Salvador, mit einem Regenschauer empfängt. Ein zusätzlicher Grund, sich auf die Pousada des Arts zu freuen, denn die Atmosphäre hier ist wirklich einzigartig. Wohin man auch schaut, bestimmen Kunst und Kunsthandwerk das Bild. Und wir haben eine Terrasse mit Meerblick. In einem Stadthotel!

In San Salvador wird mehr für den Erhalt der alten Bausubstanz getan als anderswo, zwar gibt es auch hier Häuser, die man besser Ruinen nennen müßte, aber auch viele, die im alten Stil wiederhergerichtet sind. Wir haben eine historische Führung gebucht und sind eine recht kleine Gruppe, zwei Touristen plus Reiseleiter. Und der weiß viel zu erzählen, über die Besiedlung der Region, die Sklaverei, die verschiedenen kirchlichen Orden und natürlich über deren Kirchen, von denen wir die schönste und wichtigste auch von innen anschauen. Rund eine Tonne Gold soll hier verarbeitet worden sein, und die Zahl der Engel ist Legion.

Salvador de Bahia von Rainer Göttlinger auf Vimeo.

In einer Saftbar probieren wir Säfte, von denen wir in Europa noch nie gehört, geschweige denn gekostet haben. Einer von ihnen wird aus der Kakaofrucht gewonnen, und zwar aus der weißen Masse, die die eigentlichen Kakaobohnen umschließt. Sie schmeckt nicht wie Kakao, sondern herb und süßlich zugleich. Der andere heißt Cupuaçu und ist ebenfalls aus einer Frucht. Açaí und Guarana, gemischt mit Orangensaft, soll wie Kaffee wirken, schmeckt aber natürlich völlig anders. Caja, Umbú und Graviola wollen wir morgen probieren, frisch gepreßt und für je 3 Real ein echtes Tropen-Schnäppchen.

Auf unserem Weg durch die historischen Altstadtgassen sehen wir noch vieles, ehe wir von der Terrasse unseres großzügigen Zimmers – wir haben sogar ein Himmelbett – gegen 17.30 Uhr den Sonnenuntergang genießen und den Tag dann in einem bahianischen Speiselokal abschließen, das eigentlich nur Einheimische besuchen: Bestellung mit Händen und Füßen.

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