Wo Drachen wachen

Das „Nationale Zentrum für Darstellende Künste”, kurz Nationaloper, ist ein ganz modernes Gebäude und gleicht einem Ei – insbesondere wenn es sich in der Wasserfläche spiegelt, von der es an allen Seiten umgeben ist. Wie man trotzdem hineinkommt, soll hier nicht verraten werden.

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Von dort sind es nur ein paar Schritte zum 天安門廣場, dem Tian’anmen-Platz, der zwar dem himmlischen Frieden geweiht ist, wo es aber im Juni 1989 ganz und gar nicht friedlich zuging. Der Platz ist riesig. Vom Tor des himmlischen Friedens, hinter dem sich die Verbotene Stadt anschließt, grüßt auch heute noch das Plakat des Großen Steuermanns 毛澤東 (Mao Zedong) herüber, sein Mausoleum befindet sich genau gegenüber, die Große Halle des Volkes und das Chinesische Nationalmuseum bilden die beiden Flanken.

Wir wollen natürlich in die Verbotene Stadt, die heute aber nicht mehr verboten, sondern im Gegenteil sogar ziemlich frequentiert ist. Ihre Dachziegel sind vorwiegend in gelb glasiert, denn gelb war die Farbe des Kaisers. Was gibt es hier nicht alles zu sehen, jedes Stück Architektur ist aufwendig dekoriert, an jeder Ecke tun sich neue Perspektiven auf.

Uns gefallen die großen Bronzedrachen, die zur Rechten wie zur Linken die großen Palastbauten beschützen. Der männliche Löwe hält stets eine Kugel in seinen Klauen, die Löwin hingegen krault ihr Löwenkind.

S2090064Den diversen Palasthöfen schließt sich ein verwinkelter Garten an. Und dann geht es über den breiten Wassergraben hinweg zum Bus, der uns vorbei am Olympiastadion, dem berühmten „Vogelnest”, zuerst zum Restaurant und dann zur zweiten Attraktion des heutigen Tages bringt, dem 頤和園 (Neuer Sommerpalast). Die Anlage ist riesig, allein der offene Wandelgang am Seeufer mißt knapp 800 Meter und ist mit tausenden mythologischer Szenen sowie Landschafts-, Vogel- und Blumenmotiven geschmückt. Vorher gilt es natürlich die obligatorischen Wachposten zu passieren.

Der Tag endet mit zwei Schiffen. Eines davon ist alles andere als schwimmfähig, denn es ist aus Marmor. Das kommt also heraus, wenn man einer Kaiserin Geld gibt für eine Flotte: ein Teehaus am Wasser, das aussieht wie ein Schiff. Das andere hat vorne einen Drachenkopf, schwimmt sehr wohl und bringt uns quer über den See zurück zum Bus.

Bild nebenan: ob er wohl Trinkgeld will, der Herr Palastdrache?

Category: Allgemein, China 2014
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