Der Vollmond verrät sich heute schon tagsüber, denn die Wellen reichen bei Flut bis hinauf an die ersten Sonnenschirme, wo wir geduldig-neugierig auf das Glasbodenboot warten. Und da kommt es auch schon. Sieben Erwachsene und ein Kleinkind klettern hinein, der Außenborder wird angeworfen, und es geht hinaus in die Bucht, vorbei an den Felsbarrieren und über die erste Brandungsfront hinweg in den Bereich der langen Dünung, die regelmäßig den Strand hinter einem Wellenberg verschwinden und wieder auftauchen läßt.
Auch etwas anderes ist überraschend aufgetaucht: ein dem Matterhorn nicht unähnlicher Bergzacken, der die Bucht beherrscht. Hochgebirge und Meer, alles auf einmal. Der Skipper ist ein wortkarger Mann, auf fränkisch würde man sagen „där red un dait nedd“. Wir fahren ein wenig hin, ein wenig her, dann geht es zurück zum Strand, und die Tour ist zu Ende. Fische haben wir keine gesehen.
Da unser TUI Betreuer gerade Sprechstunde hat, holen wir uns bei ihm noch ein wenig Rat und buchen einen weiteren Ausflug, hinaus ins ostseitige Riff. Dort werden wir dann hoffentlich auch auf Fische treffen.
Ob es heute einen schönen Sonnenuntergang gibt? Die Zeichen stehen gut, und wir laufen zu einer malerischen Stelle. Aber die Sonne verschwindet, statt als Feuerkugel im Meer zu versinken, hinter einer dicken Wolke. Dafür strahlt aber wenig später der Ostermond mit den fremden Sternbildern um die Wette.