Regenzeit

Drüben in den Black River Gorges geht, während wir uns am schönsten Sonnenschein erfreuen, ein kräftiger Regenguß nieder. Schön, wenn man auf der Liege liegend den Wolken beim Abregnen zuschauen kann. Hier in den Tropen bleiben sie ja meist längere Zeit an derselben Stelle stehen. Jetzt regnet es aber auch zwischen uns und dem Ort auf der anderen Seite der Bucht. Auch um uns herum fallen ein paar Regentropfen. Und dann ist der Spuk auch schon vorbei.

Der nächste Schauer könnte uns eigentlich den Gefallen tun und ebenfalls über dem Meer abregnen. Tut er aber nicht, und wir müssen samt Siebensachen unter ein festes Dach flüchten. Ähnlich abwechslungsreich geht es den ganzen Tag weiter. Es herrscht halt Regenzeit.

Um 5 Uhr hat die Flut ihren Höchststand, und dann wollen wir endlich mal nach Afrika schwimmen. Zumindest ein Stück weit. Ein halber Meter Wassertiefe entscheidet, ob man Badeschuhe braucht oder nicht. Bei Flut kann man über die Korallensteine hinweg schwimmen. Der vom Regen angeschwollene Fluß hat allerdings massenhaft Blätter und Äste ins Wasser getragen. Egal, ist ja alles Natur.

Der kleine rote Webervogel hat sich vor lauter Begeisterung für seine neue Futterquelle ins Badezimmer verflogen. Aber jedes Mal, wenn er wieder hinaus will, kommt ihm von jenseits des Spiegels so ein Dödel entgegen geflogen, und sie stoßen zusammen. Kann der andere denn nicht ausweichen?

Unser Betreuer Berty, ein waschechter Mauritier mit Bergführer-Vergangenheit, lädt uns noch ein letztes Mal auf einen Kaffee an die Poolbar ein. Schade, daß wir in drei Tagen von hier weg müssen, wir haben sie alle lieb gewonnen: die dürre Platzanweiserin, die freundlichen Kellner, die Chefin vom Dienst, die unsere Zimmernummer auswendig kennt, die frechen Spatzen, und ganz besonders natürlich unseren kleinen Webervogel.

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