Whitsunday Islands

Eine unserer Mitreisenden hätte beinahe ihre letzte Reise angetreten, ohne die vorletzte zu Ende zu bringen. Nach einem Notarzteinsatz heute morgen liegt sie nun in der Klinik der nächstgelegenen Stadt, und es besteht Hoffnung, daß sie überlebt.

Weit draußen vor der australischen Ostküste liegt das Great Barrier Reef, eines der größten Naturwunder der Erde. Vom Ort Airlie aus kann man einen Ausflug mit dem Schnellboot buchen. Es legt an einer Basis im Hardy-Riff an, die wiederum allerlei Aktivitäten rund um dieses Riff anbietet: Tauchen, Schnorcheln, mit dem Hubschrauber darüberfliegen oder im Semi-Sub an der Riffkante entlang fahren und die Korallen und Fische durch große Unterwasserfenster beobachten. Bei dieser Form des Tauchens bleiben die Haare trocken, und man muß auch nicht zum unförmigen Teletubby mutieren. Die Schnorchel-Einweisung zu versäumen wäre allerdings ein Verlust gewesen, denn wie das schlaksige Crew-Mitglied pantomimisch die Gefahren des Tauchens vorträgt, erweisen sich als äußerst amüsant. Und weil auch eine Holländerin im Team ist, wird uns Deutschen sogar noch eine spezielle Begrüßung zuteil.

Als wir wieder aus dem U-Boot steigen, hat sich das Riff verändert: wo vorhin noch türkisfarbenes bis hellgrünes Wasser diverse Untiefen andeuteten, liegen jetzt die Spitzen der Riffe trocken, mit weiter abnehmendem Wasserstand steigen immer mehr braune Korallenfelsen aus dem Wasser. Auch wir nautisch Ungebildeten können nun deutlich erkennen, wo unser Schiff fahren kann und wo nicht.

Nur wenige Minuten nach dem Ablegen von der Tauchbasis jedoch stoppt der Kapitän die Maschinen, denn zwei Buckelwale versperren die Durchfahrt. Ein Rücken taucht aus dem Wasser auf, dann noch einer. Während sie wieder unter die Oberfläche gleiten, stoßen sie die typische Blaswolke aus, dann kommt wieder der Rücken in Sicht, dann wieder die Wolke. Irgendwann schließlich tauchen sie seitlich ab, und das Schiff kann seine Fahrt fortsetzen.

Wie schon die Hinfahrt führt auch die Rückfahrt an den zahllosen Inseln der Whitsunday-Gruppe vorbei, einsame weiße Sandstrände wechseln sich ab mit schroffen Felsen – und auf einer der Inseln, sie heißt Hamilton Island, steht als skurriler Fremdkörper ein zwanzigstöckiges Hochhaus. Was es nicht alles gibt.

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