Vom Corcovado zum Zuckerhut

Obwohl Rio de Janeiro eine ausgesprochen weitläufige Stadt ist, fällt der Blick doch immer wieder auf den Cristo Redentor. Das ist die riesige, 38 Meter hohe Statue auf dem Gipfel des Berges Corcovado. Und natürlich auf den Pão de Açucar, den fast 400 Meter hohen Zuckerhut, das Wahrzeichen von Rio.

Heute haben wir sie besucht, und zwar beide. An einem Tag. Und noch einiges anderes. Das schafft man natürlich nur mit einer geführten Tour. Die unsere startete heute morgen um 10 Minuten vor 9 Uhr, als der Redentor sich noch hinter mystischen Nebelschwaden versteckte. Das tat er heute allerdings fast den ganzen Tag.

Es führt eine Zahnradbahn hinauf und auch eine Straße, deren abenteuerliche Kehren im oberen Teil nur von den Bussen der Nationalpark-Verwaltung befahren werden dürfen, deshalb müssen wir auf halber Höhe den Bus wechseln. Ganz oben gibt es außer einer Steintreppe seit einigen Jahren auch einen Aufzug und, man glaubt es kaum, Rolltreppen, die wir aber links liegen lassen. Und dann stehen wir endlich oben bei ihm, zu dessen Füßen sich die wohl malerischste Millionenstadt der Welt ausbreitet.

Copacabana, Ipanema, Botafogo – Rios Stadtteile lesen sich wie die Choreographie einer Lateinformation. Der Zuckerhut ist nicht der einzige Monolith im Stadtgebiet, ganz sicher aber der am aufregendst geformte, vor allem aus der Perspektive des Redentor. Leider teilt man sich das Vergnügen der Aussicht auf die Hauptstadt des Samba mit Hundertscharen anderer Besucher.

Einer ausgedehnten Stadtrundfahrt folgt die Stärkung im Grillrestaurant Carretão nahe der Copacabana, das sich vor allem dadurch auszeichnet, daß es am Selbstbedienungs-Buffet kein Fleisch gibt. Das wird nämlich von den Kellnern direkt am Tisch vom großen Bratenspieß abgeschnitten. Ein Wink genügt, und der Teller füllt sich mit zwei oder drei Scheiben der jeweiligen Fleischsorte, eine köstlicher als die andere.

Nun wird es aber Zeit für den Berg der Berge. Mein Stativ muß leider unten bleiben, zu professionell. Aber die Kamera darf mit hinauf, und was sie zu sehen bekommt, ist erneut atemberaubend. Copacabana, Ipanema, Botafogo, Flughafen, Yachthafen. Und Wolken, die drüben um die Füße des Redentor spielen.

Was für ein Tag.

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