Tausende

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Bekäme ein moderner Künstler den Auftrag, eintausend Terrakotta-Figuren herzustellen, machte er sich wohl einfach eine Schablone. Bei den Tonkriegern, die dem Kaiser Qin Shi Huangdi, dem ersten Kaiser von China, im Jahr 210 v.Chr. ins Grab mitgegeben wurden, ist jede Figur individuell, gleicht kein einziger Krieger in Bekleidung, Gesichtszügen und Körperhaltung irgend einem anderen.

Da stehen sie nun also, drei oder vier nebeneinander und viele viele hintereinander, dann mit etwas Abstand eine weitere Reihe und noch eine und noch eine, wir haben sie nicht gezählt. Das gesamte Gelände ist mit einem riesigen freitragenden Dach in der Größe zweier Fußballfelder überspannt, und diese Halle ist nicht die einzige. Ein Stück daneben und etwas tiefer vergraben hat man die Kavalerie gefunden, die Generäle sowie zwei bronzene Streitwagen befinden sich in den Hallen 3 und 4.

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Der Andrang ist heute einigermaßen erträglich, man hat gute Chancen, sich bis in die vorderste Reihe vorzuarbeiten, um von dort einen guten Blick auf die tönernen Figuren zu erlangen. Dergleichen bei den wenigen, denen wir ganz nahe kommen dürfen, denn sie stehen in einer Vitrine. Ach, wenn doch die chinesischen Kinder nicht immerzu ihre Finger gebrauchen würden, um sich zu vergewissern, daß da wirklich eine Scheibe ist. Aber man sieht noch ganz gut hindurch an diesem Morgen.

Dem Weltkulturerbe, das eine gute Stunde außerhalb der Stadt liegt, folgt am Nachmittag noch eine Besichtigung der Stadtmauer, die in einer Länge von 13 Kilometern die Altstadt von Xi’an umfaßt.

Zum Abendessen gibt es Maultaschen. Natürlich nennt man sie hier irgendwie anders. Es kommen nacheinander 18 verschiedene Varianten auf den Tisch, quasi im Minutentakt werden neue kulinarische Köstlichkeiten aufgetragen, die es dann mit Stäbchen auf den eigenen Teller zu bugsieren gilt. Das gelingt inzwischen zunehmend besser.

Morgen werden wir noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit in der Stadt besichtigen, dann heißt es Abschied nehmen von Xi’an, denn es geht per Flugzeug weiter nach Shanghai.

Category: Allgemein, China 2014
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