Zweifache Besteigung

Der Dom und erst recht die Domkuppel überragen die umliegenden Häuser bei weitem, deshalb werden sie noch von der roten Sonne angestrahlt, wenn unten schon längst Schatten herrscht. Das verleiht den Abenden auf dem Domplatz einen ganz besonderen Flair.

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Wie hoch die Kuppel gemessen in Trittstufen ist, erfuhren wir heute morgen. Der Aufstieg gestaltet sich recht unterhaltsam: mal gewendelte Treppen und mal gerade, mal mit Gegenverkehr und mal ohne, manchmal breit, aber meistens sehr schmal, einmal am Kuppelrand mit Blick in die Tiefe und auf die Fresken, ein Stück weit immer schräger werdend, denn zwischen Innen- und Außenkuppel ist nur wenig Platz. Und dann sind wir oben. Nicht ganz oben, denn über uns ist immer noch der Kuppelaufbau. Aber höher als der Campanile nebenan. Was für eine Aussicht! Beim Umrunden der Plattform lassen wir die letzten Tage noch einmal Revue passieren: die diversen Kirchen, der Palazzo Vecchio mit den Uffizien, der Palazzo Pitti mit seinem blumen- und wasserfreien Garten, die Kirche beim Michelangelo-Platz, die beiden Medici-Kapellen, die Heimstatt des David, die Santa Maria Novella gleich neben dem Hauptbahnhof, wo morgen … nein, nicht an Abschied denken.

IMG_1941In Florenz gibt es einen der ältesten botanischen Gärten der Welt, gegründet 1545. Ganz so alt sind die Gewächshäuser natürlich nicht, die riesige Korkeiche aber wohl schon. Die botanischen Schätze dieses Gartens wollen gesucht und gefunden werden, insbesondere die Zitrusfrüchte haben es uns angetan. Und die lustigen Lampionblüten, die wie kleine Vogelhäuschen samt Futter aussehen, natürlich auch.

Schon recht ermattet kommen wir wieder beim Dom an. Inzwischen ist es Nachmittag geworden, die geänderten Lichtverhältnisse lassen einen weiteren Aufstieg lohnenswert erscheinen, der dieses Mal dem Campanile gilt. Der Turm sieht von unten recht luftig aus, man blickt förmlich durch ihn hindurch. Wo sich da wohl die Treppen verstecken mögen? Sie befinden sich größtenteils in einem der Eckpfeiler. Zum Glück herrscht hier weniger Publikumsverkehr als auf der Domkuppel, stellenweise gestalten sich die Begegnungen mit den von oben Herabsteigenden aber doch recht eng. Was für eine Aussicht! Erneut lassen wir die letzten Tage Revue passieren: die diversen Kirchen, den Palazzo …

Über 800 Treppenstufen hinauf und ebenso viele wieder hinab, da fallen die paar Extrastufen hinauf in den zweiten Stock unseres altehrwürdigen Hotels „Palazzo dal Borgo” kaum noch ins Gewicht.

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