David

Man war nicht in Florenz, wenn man nicht den originalen David gesehen hat, dessen Kopien vor dem Palazzo Vecchio und anderenorts stehen. Doch zunächst gilt es, sich weder in die Warteschlange für Gruppen noch in die für reservierte Karten einzureihen, sondern bei den Besuchern ohne Reservierung. Dort geht es erwartungsgemäß besonders langsam voran: ideale Bedingungen für den Fliegenden Händler, der seine Schätze – es sind übrigens bei jedem Händler immer die gleichen – vor den Wartenden ausbreitet. Und dann binnen Sekunden zusammenrafft, als die Polizei ums Eck biegt.

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Irgendwann sind wir dann aber doch im Inneren der Accademia, diesem Tempel der Kunst, der neben dem David auch noch den Raub der Sabinerinnen beherbergt. Genau genommen ist es nur eine Sabinerin, die da – immerhin ist sie ja zur Gänze aus Marmor – hinfort gewuchtet wird. Einige andere Statuen stecken zum Teil noch im Marmor, aus dem nur Michelangelo sie hätte befreien können.

Von der Accademia führt uns der Weg zum Palazzo Pitti, dem Prunkbau der Medici, in dessen Innerem es eine schier endlose Folge von Fürstenzimmern zu bewundern gilt, mit eindrucksvollen Deckenfresken und unzähligen Gemälden, die kaum einen Quadratmeter Wandfläche auslassen.

Die Boboli-Gärten hinter dem Palast erweisen sich jedoch als Enttäuschung: für 10 Euro Eintritt hätten sie, wenn es schon keine einzige blühende Pflanze in diesem Park gibt, wenigstens die Springbrunnen einschalten können. Des Herumirrens müde erreichen wir schließlich die Grotte, die zu jeder Stunde für 5 Minuten aufgesperrt wird – kaum ist man drin, wird man auch schon wieder hinaus komplimentiert. Selbstredend fließt auch hier kein Tropfen Wasser.

Endlich im Hotel. Trotz weher Füße noch einmal weggehen? Verlockend wäre es schon.

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