Geldwäsche ist normalerweise strafbar. Es sei denn, man tut es im Shinto-Schrein von 鎌倉市 (Kamakura): im heiligen Wasser gewaschene Münzen sollen sich später verdoppeln. Zuerst muß man allerdings 200 Yen in das Leihen eines Körbchens investieren. Vermutlich ein Verlustgeschäft. Zumal auch der Weg zu diesem Zauberort alles andere als einfach ist, denn der Regen hat den Wanderweg stellenweise in ein Schlammloch verwandelt.
Die heutige Tour war relativ kurz, sie startete beim obdachlosen – nein, es muß wohnungslos heißen – also beim Buddha ohne schützenden Tempel und endete beim Hauptschrein des schmucken Städtchens an der Bucht von Tokio. Der bewußte Buddha ist 24 Meter hoch, innen hohl und hat an seinem Rücken zwei Fenster.
Wir schreiben übrigens gerade das Jahr 28. So stand es auf unserem Frühstücks-Coupon. In Japan weiß man mit Christi Geburt wenig anzufangen und zählt daher die Regierungsjahre des Kaisers.
Gestern war wieder einer dieser Regentage. Wir verzichteten dankend auf die Strandwanderung und drehten stattdessen am Nachmittag, als der Regen abgezogen war, eine kleine Entdeckungsrunde durch den Wald hinter dem Hotel.
Heute nun sind wir zu Gast in der Megacity Tokio, wo sich inmitten der zahllosen Wolkenkratzer überraschend eine grüne Oase auftut: der Kaiserpalast mit dem umgebenden Park. Für morgen sind öffentliche Verkehrsmittel angesagt.