Abschied von Skandinavien

Die „Color Magic“ ist von den Abmessungen her das größte Fährschiff der Welt. Wir bewohnen die Innenkabine 9221: zwei hochklappbare Betten, von denen tagsüber eines zur Couch wird, eine Naßzelle mit zeitweise nur kaltem Wasser, ein Kühlschrank, ein Fernseher mit drei deutschen Programmen und Frontkamera, eine Garderobe und ein paar offene Fächer mit Reling, damit nichts herausrutschen kann. Aber bei dieser Schiffsgröße ist von Seegang ohnehin nichts zu spüren.

Oslo ist zwar eine Hafenstadt, liegt aber keineswegs am Meer, sondern am Ende des Oslofjords, dem wir nach dem Ablegen noch gut zwei Stunden lang folgen, bis wir die offene Nordsee erreichen. Eigens für uns hat die Reederei ein Segelschiff bestellt, das dem Sonnenuntergang auf See eine besonders romantische Note verleiht. Abgelegt haben wir um 14 Uhr, wir werden am Vormittag um 10 Uhr Kiel erreichen und dann mit dem Studiosus-Komfortbus, der jetzt irgendwo unten auf dem Autodeck parkt, noch bis Hamburg gebracht. Von dort weg sind wir dann wieder auf uns allein gestellt.

Nachtrag

Ein Reiseblog wäre nicht vollständig ohne einen Absatz über die Deutsche Bahn. Wir hatten nämlich ein Stück hinter Fulda einen kleinen Disput, wann wir denn im Bahnhof Würzburg sein würden. Schon bald, sagte ich, denn es sind nur gut 100 Kilometer von Fulda, und wir befinden uns auf einer Schnellfahrstrecke. Erst in gut einer Stunde, hielt die Liebste nach einem Blick auf das Infodisplay dagegen. Wie denn, eineinhalb Stunden für 100 Kilometer? Auf einer Hochgeschwindigkeitstrasse? Doch dann wechselte das Display auf die momentan gefahrene Geschwindigkeit: 55 km/h. Alles klar, wir hatten beide recht: ich mit den 100 Kilometern, sie mir den eineinhalb Stunden.

You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed.Both comments and pings are currently closed.

Comments are closed.