Endlich in Japan

So ein 13 Stunden langer Flug um die halbe Welt nimmt einen ganz schön mit, insbesondere wenn es einem auf den mittleren Mittelplätzen an Bewegungsfreiheit fehlt. Die Vermutung, am Sitzplatz noch allerlei Gerät aus dem Bordrucksack verfügbar haben zu müssen, verleitete mich dazu, denselben nicht unerreichbar (wegen der beiderseitigen Umzingelung durch andere Fluggäste) im oberen Gepäckfach, sondern unter dem Vordersitz verstauen zu wollen. Doch da war kein Platz dafür. Übrigens auch kein Anschluss für ein Ladekabel. Und so wurde es um die Füße herum ein wenig eng.

Zum Glück vergingen zwischen dem Start um 14 Uhr und der Landung um 10 Uhr nicht, wie man vermuten könnte, 20 Flugstunden, sondern nur 13, denn wir flogen ja der Sonne entgegen. Es wurde also etwas schneller Nacht und auch etwas schneller wieder Tag als an den Orten tief unter uns. Ausgeschlafen waren wir aber natürlich trotzdem nicht, als wir in Haneda endlich japanischen Boden betraten.

Zum Glück hatten wir das Einreise-Procedere gut vorbereitet: sämtliche QR-Codes standen vorzeigbar auf dem Smartphone bereit. Eine freundliche junge Dame erklärte mir jedoch, ich möge statt der Codes doch bitte die Website des Visit Japan Dienstes vorzeigen, sprich: mich mit meinem Account dort erneut anmelden. Schwierig, wenn man eigentlich kein Daten-Roaming nutzen will. Doch die Dame hatte WLAN, und so klappte der Aufruf auch auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm mit der noch kleineren Bildschirmtastatur sogar für so müde Augen wie die meinen. Für Thea hatte ich jedoch mit einem zweiten Account gearbeitet, und der widersetzte sich hartnäckig meinen Versuchen, mich an das Kennwort zu erinnern. Am Ende klappte aber doch noch alles, und die papierenen Corona-Impfbestätigungen, insgesamt 6 an der Zahl, wurden Teil der über uns hinterlegten Daten. Und dort, wo viele andere Fluggäste mühsam irgendwelche Kärtchen manuell ausfüllen mussten, konnten wir dann doch noch unsere digitale Karte in Form der QR-Codes ausspielen und an der Schlange vorbeiziehen. Geschafft.

Wir kämen gerade zur rechten Jahreszeit, weckte ein Kollege der Reiseleiterin, der ihr beim Einsammeln der Gruppenmitglieder zur Hand ging, unsere Vorfreude auf die berühmte Kirschblüte, derentwegen wir ja auch gekommen waren. Und tatsächlich konnten wir wenig später gleich hinter dem Hotel Prinz einen ersten Eindruck von der blühenden Pracht erhaschen. Übermüdet zwar, denn eigentlich wäre uns nach der anstrengenden Reise ein rascher Check-in lieber gewesen. Doch der war hier nicht vor 15 Uhr möglich. Und eigentlich war ja auch ein anderes Hotel für uns vorgesehen, aber da gab es wohl irgendwelche Abstimmungsprobleme. Nun gut, sind wir halt im Prinz untergekommen, gleich gegenüber vom Bahnhof Shinagawa.

Morgen soll es schon um 8:30 Uhr losgehen, Frühstück ist ab 6 Uhr.

Category: Allgemein, Japan 2023
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