Die Hauptstadtinsel

S1630023Ein besonderes Faszinosum der Malediven sind die unsichtbaren Inseln. Auf unserer Halbtagestour zur Inselhauptstadt Male kommen wir an einigen dieser Gebilde vorbei. Sie reichen bis knapp unter die Meeresoberfläche, wie unschwer an der Farbe des Wassers zu erkennen ist. Oder an den sich ringsum brechenden Wellen. Man könnte hier, meilenweit von der nächsten Insel entfernt, bequem stehen. Oder einen Wasserbungalow bauen.

Male selbst ist ein quirliges Städtchen mit engen Straßen und vielen kleinen Läden. Für Grünflächen ist kaum noch Platz, und doch prägen ausladende, Schatten spendende Bäume das Straßenbild. Aber wozu nur braucht man auf einer Insel, die gerade einmal 5 Kilometer lang und 3 Kilometer breit ist, so viele Autos? Und wo parken die alle?

Wir kommen an einem Fischmarkt vorbei. Hier liegen sie, die noch vor kurzem munter durchs Wasser schwammen, sortiert und aufgereiht, einer neben dem anderen. Gegenüber legen die hölzernen Frachtschiffe ab, die die kleineren Inseln versorgen.

Auf unserer eigenen Insel umschwappt die Flut jetzt wieder die Beine der hölzernen Liegen. Aber die Arbeiter haben bereits Rohre herbeigeschafft, mit denen sie in den nächsten Tagen ein Sand-Wasser-Gemisch heranpumpen werden. Das Wasser läuft ab, der Sand bleibt liegen, und die Bungalows sind gerettet.

Ich glaube nicht, daß den Inseln bei steigendem Meeresspiegel die Überflutung droht. Bei höherem Wasserstand würde auch der Sand höher aufgeworfen, und alles wäre wieder wie zuvor. Eine viel größere Gefahr geht von den Tsunamis aus. Sie überfluten und versalzen das Grundwasser der Inseln, deren Bevölkerung dann auf Jahrzehnte hinaus mit Tankschiffen versorgt werden muß.

You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed.Both comments and pings are currently closed.

Comments are closed.