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Taxi zum Turm der Türme

IMG_1570Die Reiseorganisation ließ gestern und heute etwas zu wünschen übrig, um 9 Uhr morgens wissen wir noch immer nicht, wann wir gegen Mittag zum Airport gebracht werden sollen. Und wir wollen doch noch den Burj (sprich: Burtsch) Khalifa, das höchste Gebäude der Welt, aus der Nähe sehen. Sowie gleich daneben die Mall mit ihrem Riesen-Aquarium.

Endlich meldet sich die Agentur, uns bleiben knapp 2 Stunden Zeit.

Also rasch ein Taxi gerufen, denn Taxen sind in Dubai relativ preiswert. Für 25 Dirham, umgerechnet 5 Euro, käme man zuhause gerade einmal um den Block, hier reicht es für quer durch die halbe Stadt, und wir teilen auch noch durch vier.

Und dann steht er vor uns, schlank, silbrig glitzernd … und viel zu hoch für ein Foto. Man könnte den Eiffelturm oben auf das Empire State Building stellen, es reichte trotzdem nicht. Bei unserem nächsten Dubai-Besuch wollen wir hinauf, heute ist die Zeit zu knapp.

Das Einkaufszentrum, angenehm kühl, hat vier Etagen voller schicker Läden und Restaurants. Aber wo in dem weitläufigen Bau ist denn nun das Aquarium?

Wir finden es. Die Glasscheiben, in der sich die Ladenfronten spiegeln, erstrecken sich über drei Etagen … Schaufensterbummel für Rochen und Hai. Man könnte durch den Glastunnel laufen oder sich in einen Taucheranzug werfen, aber unser Flugzeug wartet nicht.

An der Sicherheitskontrolle gibt es Ärger, meine Akkus im Handgepäck dürfen nicht mit ins Flugzeug, obwohl sie bisher noch bei keinem Flug beanstandet wurden. Trotz heftigem Protest meinerseits (ich hätte ja noch einmal zum Schalter gehen und den Bordkoffer aufgeben können) werden sie in die große Mülltonne entsorgt. Ein gleichartiges Akkupaket in der Fototasche darf jedoch passieren. Reine Willkür.

Nun sitzen wir im Zug nach Nürnberg, aber der Traum, endlich einmal pünktlich dort anzukommen, wird sich auch heute nicht erfüllen. Wir haben 30 Minuten Verspätung, ließ der Schaffner schon des öfteren verlauten. Und nun haben wir auch noch eine technische Störung an der Lok.

Und überhaupt kommen wir ja aus einem Land, das bei der Einreise nach Deutschland strengste Sicherheitskontrollen rechtfertigt, eine Paßkontrolle gleich beim Verlassen des Flugzeugs, der ein Stück weiter die zweite folgt, diesmal mit einer dreiviertel Stunde Schlangestehen. Wenigstens liegt unser Gepäck zwischenzeitlich auf dem Band, denken wir, aber weit gefehlt: Frankfurt braucht dafür länger als eine Stunde. Da stört es dann auch nicht, daß man sich durch die Wartenden zu jedem der fünf Bänder vorarbeiten muß, weil die Schrift auf der Infotafel so winzig ist.

In Eile verabschieden wir uns von den Mitreisenden und erreichen mit Hängen und Würgen gerade noch unseren Zug.

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Kamelfarm im Nirgendwo

S1640060Ausländer dürfen in den Emiraten kein Land besitzen. In meinen Schuhen hat sich allerhand Wüstensand angesammelt, ich sollte ihn also wohl besser hier lassen.

Hier heißt in diesem Fall, auf einer Kamelfarm im Nirgendwo. Hinter uns liegen etliche Kilometer Sanddünen. Endlich wissen wir jetzt, wozu ein Geländewagen fähig ist, wenn ihm das passende Gelände unter die Räder kommt: auf dem Kamm einer Düne von Schräglage rechts nach Schräglage links, mit Vollgas und Anlauf den Steilhang hinauf und drüben ebenso steil wieder hinab, der Sand praselt von außen an die Scheiben, und wir sind heilfroh um die Sicherheitsgurte, die uns am Sitz festhalten. Was für eine Fahrt!

Einen Augenblick lang genießen wir, während die Motoren abkühlen, den Zauber der Dünenlandschaft im Abendlicht, dann erreichen wir die feste Straße. Vierspurig, ohne Pfosten und Leitplanken, eine Nebenstraße also. Die Kamelfarm liegt wiederum etwas abseits, aber dieses Mal ist das Gelände deutlich harmloser.

Kamelreiten gefällig? Immer zwei Personen dürfen das liegende, unwillig vor sich hin brummende Tier besteigen, und auf Kommando erhebt es sich. Zuerst hinten, dann vorne, die Sättel sind aber so konstruiert, daß die Reiter bei diesem Manöver weder nach vorne noch nach hinten herabfallen können. Der Kamelführer indes geht voran, die drei Tiere folgen ihm. Dann kommt das Kommando zum Hinlegen. Das Tier knickt zuerst vorne ein, Festhalten am Sattel ist angesagt, dann hinten, bis es schließlich im Liegen die passende Höhe zum Absteigen hat.

Inzwischen ist die Sonne als glutroter Ball versunken, und wir dürfen auf den Sitzkissen vor den niedrigen Tischen Platz nehmen, am besten im Schneidersitz. Drüben unter dem Zeltdack warten leckere orientalische Speisen zuhauf, man möchte gar nicht mehr aufhören zu essen.

Was für ein erlebnisreicher Tag.

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Wolkenkratzer am Golf

IMG_1511Unser Busfahrer bringt uns auf die Palme. Nein, nicht durch ungebührliches Verhalten. Es geht um die Palm Jumeira, eine künstliche Insel in Form einer Palme.

Wir sind nämlich inzwischen in Dubai, der letzten Station unserer Reise, angelangt.

Der Stamm und die Wedel der Palmeninsel sind mit Wohnhäusern bebaut, zwischen denen eine Einschienenbahn verkehrt. Auf dem Außenkreis der Insel steht das Atlantis Hotel, ein architektonisches Juwel. Und es ist nicht das einzige hier.

Wir kommen durch ein Stadtviertel mit modernen Wolkenkratzern. Was fehlt sind die engen Straßenschluchten, wie man sie aus New York kennt. Es gibt auch keine Altbauten hier, die Häuser aus Glas und Stahl konkurrieren um das futuristischste Design, und die röhrenförmigen Metro-Stationen dazwischen stehen ihnen in nichts nach.

Ein architektonischer Superlativ ist auch das Burj Al Arab, ein Bauwerk in der Gestalt eines Segelschiffs und das weltweit erste 7-Sterne-Hotel. Es dürfen allerdings keine Besucher hinein, nur Hotel- und Restaurantgäste.

Und dann wäre da noch der Skihang samt Schlepplift. Skilaufen mitten in der Wüste? Die Skihalle ist gut gekühlt und der Schnee hinreichend echt. Schneekanonen halt. Das Treiben auf der Piste hat aber noch nicht begonnen an diesem Morgen, durch die Glasscheiben sehen wir lediglich ein paar Bedienstete in kälteresistenter Kluft herumstapfen.

Bereits gestern hatten wir das Vergnügen einer Bootsfahrt auf dem Fluß, der aber keiner ist, denn auch er wurde künstlich angelegt, was ihm aber nicht anzumerken ist. Nachdem wir an zwei Tischen im Inneren des klimatisierten Schiffes Platz genommen haben, denn draußen ist es auch nachts brüllend heiß, dauert es noch eine ganze Stunde, bis auch die letzten Gäste eingetroffen sind. Fassungslos nehmen wir zur Kenntnis, daß sie dann vor uns ans Buffet gebeten werden. Aber es ist genug für alle da, und es schmeckt vorzüglich.

Für heute nachmittag ist eine Wüstensafari angesagt, um 15 Uhr sollen wir abgeholt werden.

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Die Hauptstadtinsel

S1630023Ein besonderes Faszinosum der Malediven sind die unsichtbaren Inseln. Auf unserer Halbtagestour zur Inselhauptstadt Male kommen wir an einigen dieser Gebilde vorbei. Sie reichen bis knapp unter die Meeresoberfläche, wie unschwer an der Farbe des Wassers zu erkennen ist. Oder an den sich ringsum brechenden Wellen. Man könnte hier, meilenweit von der nächsten Insel entfernt, bequem stehen. Oder einen Wasserbungalow bauen.

Male selbst ist ein quirliges Städtchen mit engen Straßen und vielen kleinen Läden. Für Grünflächen ist kaum noch Platz, und doch prägen ausladende, Schatten spendende Bäume das Straßenbild. Aber wozu nur braucht man auf einer Insel, die gerade einmal 5 Kilometer lang und 3 Kilometer breit ist, so viele Autos? Und wo parken die alle?

Wir kommen an einem Fischmarkt vorbei. Hier liegen sie, die noch vor kurzem munter durchs Wasser schwammen, sortiert und aufgereiht, einer neben dem anderen. Gegenüber legen die hölzernen Frachtschiffe ab, die die kleineren Inseln versorgen.

Auf unserer eigenen Insel umschwappt die Flut jetzt wieder die Beine der hölzernen Liegen. Aber die Arbeiter haben bereits Rohre herbeigeschafft, mit denen sie in den nächsten Tagen ein Sand-Wasser-Gemisch heranpumpen werden. Das Wasser läuft ab, der Sand bleibt liegen, und die Bungalows sind gerettet.

Ich glaube nicht, daß den Inseln bei steigendem Meeresspiegel die Überflutung droht. Bei höherem Wasserstand würde auch der Sand höher aufgeworfen, und alles wäre wieder wie zuvor. Eine viel größere Gefahr geht von den Tsunamis aus. Sie überfluten und versalzen das Grundwasser der Inseln, deren Bevölkerung dann auf Jahrzehnte hinaus mit Tankschiffen versorgt werden muß.

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Island Hopping

S1610001Die Malediven sind ein Gebirge im Meer. Weil die Korallen aber nur im Wasser leben können, enden die Riffe knapp unter der Oberfläche. Bei anderen wiederum hat die Strömung den Sand an einer Stelle zusammengetragen und hochgeworfen, so daß etwas darauf stehen kann, eine Palme zum Beispiel oder ein Hotel.

Wir steuern mit anderen Touristen die verschiedenen Inseln der Umgebung in einem Holzboot an und halten quasi für ganz Europa die Fahne hoch, denn alle anderen Fahrgäste sind Asiaten.

Die Fahrt mit dem typischen Holzboot führt an einer Insel mit drei Palmen vorbei und an einer, die von Wasserbungalows umgeben ist. So ein Bungalow steht auf Pfählen in der Flachwasserzone und ist meistens per Holzsteg, manchmal aber auch nur mit dem Boot erreichbar. Ziel unserer ersten Überfahrt ist eine von Einheimischen bewohnte Insel. 800 Menschen leben hier, es gibt eine Polizeistation, eine Moschee, eine Schule, viele neugierige Gesichter … und einen großen Souvenirshop.

Das nächste Ziel, das wir ansteuern, heißt Bandos Island, die Überfahrt dauert etwa eine Stunde. Wie auf unserer Heimatinsel reiht sich auch hier Bungalow an Bungalow, einige davon sehen aus, als käme im nächsten Moment Papa Schlumpf um die Ecke gebogen: kreisrund und mit kuppelförmigem Strohdach, in das ein kleiner Balkon eingeschnitten ist.

Und dann ist es so weit, wir erreichen die unbewohnte Badeinsel, wo die Schiffsmannschaft ein Barbecue vorbereitet hat. Im maledivischen Freibad ist nicht das Wasser in der Mitte und die Liegewiese außen herum, sondern umgekehrt.

Wir machen Bekanntschaft mit einer Strandkrabbe, die ein bleistiftdickes Loch bewohnt und fleißig Sand herausschafft. Gleich nebenan ist ein Loch, in das ich bequem meinen Unterarm stecken könnte. Das hätte der sechsbeinige Besitzer, der wenig später aus dem Unterholz gestakt kommt, aber sicher nicht gerne gesehen, und seine Scheren sehen recht kräftig aus.

Als am späten Nachmittag ein Regenschauer heraufzieht, verlassen wir unsere Robinson-Crusoe-Insel und genießen den Abend am Bungalow-Strand.

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Paradise Island

IMG_1460Unsere Hotelinsel ist 900 Meter lang und 200 Meter breit, gehört also schon zu den größeren der insgesamt 1500 Malediven-Inseln. Wenn die Maledivier einen Flughafen bauen, ragt die Landebahn ein gutes Stück ins Meer hinaus – auf beiden Seiten!

Der Flughafen ist sehr übersichtlich, und schon kurze Zeit nach der Landung werden wir samt den Koffern auf ein Schnellboot verfrachtet und zum Paradise Island gebracht, eine gute halbe Stunde dauert die Überfahrt.

Wir bewohnen Bungalow 203. Wenn wir zur Terrassentür hinausgehen, schwimmen uns fast schon die Fische um die Füße, denn es sind nur ein paar Schritte bis zur türkisgrünen Lagune. Eine Palme spendet angenehmen Schatten, denn denn die Luft ist warm und feucht wie in einem Gewächshaus. Prompt gedeihen hier tropische Orchideen zuhauf.

Ein Schneckenhaus bewegt sich über den Sand. Und noch eines. Es sind aber keine Schnecken, sondern Einsiedlerkrebse, quasi die Holländer unter den Krustentieren, denn sie führen jeder ein Haus mit sich. Hebt man es hoch, ziehen sie sich erschrocken ins Innere zurück, um dann aus der Deckung heraus, die Stielaugen aufmerksam aufgerichtet, mit Beinen und Scheren nach dem Störenfried zu tasten. Es gibt sie in allen Größen, die kleinsten erreichen kaum Ameisengröße. Und da das fremde Gehäuse natürlich nicht mitwächst, ziehen sie von Zeit zu Zeit in ein größeres um.

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Stelzenfischer

IMG_1399Sie rammen einen Pfahl in den Meeresgrund und setzen sich auf einen Querbalken, um zu angeln. Deshalb nennt man sie Stelzenfischer und stellt sie auf Wandbildern und Postkarten als typisch für die Insel dar.

Es gibt aber keine Stelzenfischer mehr, mit einer Ausnahme: immer wenn sich ein Touristenbus nähert, springen sie wie von der Tarantel gestochen aus ihrer Strohhütte, klettern auf ihren Pfahl und tun, als ob sie angelten. Mit einer Rute, an der überhaupt keine Angelschnur ist. Es ist ja auch nur für die Fotografen. Kaum haben alle ihr Bild, klettern die beiden Männer auch schon wieder ans Ufer und halten die Hand auf. Stelzenfischerei anno 2011.

An ein anderes Datum erinnern die zahllosen Hausruinen entlang der Straße, Spuren des Tsunami von 2004. Mehrere tausend Menschen verloren ihr Leben.

Gegen Mittag erreichen wir das Tangerine Beach Hotel, wo sich die Wege trennen, denn einige Teilnehmer verbringen ihre Verlängerungswoche hier. Wir anderen fahren noch eine Stunde weiter, dann heißt es auch von jenen Abschied nehmen, die morgen nach Hause fliegen und im Mount Lavinia ihre letzte Nacht verbringen. Und natürlich von Lala, dem Reiseführer.

Für uns Malediven-Verlängerer geht es nun 2 Stunden im Kleinbus quer durch die Hauptstadt Colombo. Was für ein mörderischer Verkehr hier! Aber wir schaffen es.

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Elefantenwege

S1570020Sei bloß vorsichtig, weißer Vogel. Der Baumstamm neben Dir hat Augen und vorne viele scharfe Zähne. Aber dem Vogel passiert nichts, anscheinend hat das Krokodil morgens kurz nach 6 Uhr noch keinen Hunger.

So früh mußten wir nämlich heute morgen am Eingang zum Nationalpark sein, wo wir auf 3 Jeeps umverteilt wurden. Und dann geht es los, über abenteuerliche Wege mit tiefen Löchern, so daß wir ordentlich durchgeschaukelt werden.

Elephant!, ruft plötzlich der Ranger, der hinten auf der Plattform mitfährt, und deutet in eine Richtung. Man sieht leider nur einen Rücken und ein paar sich bewegende Ohren, denn Gras und Büsche sind hoch an diese Stelle.

Deutlich einfacher ist die Beobachtung der Wasserbüffel. Man sieht nur den Kopf aus dem Wasser ragen, zwei krumme Hörner, zwei Ohren und ein Maul mit Zähnen, die in wiederkäuender Bewegung regelmäßig aufblitzen.

Und da, ein Geier auf einem dürren Baumstamm. Am nächsten Wasserloch ein Marabu. Eine Gruppe Nashornvögel. Ein Adler im Gebüsch. Die Ranger sehen ihn, die Safarigäste nicht. Kurzerhand kommt das Tier ein Stück näher.

Und immer wieder Elefanten. Zwei Tiere kommen direkt auf den Jeep zu. Zwei? Nein, sie haben ein Kleines dabei! Ganze 5 Tage alt ist der süße Racker, sagen die Ranger. Nur wenige Meter hinter dem Jeep queren sie die Straße.

Als letztes Tier der Rundfahrt grüßt noch ein Raubvogel, dessen Federhaube im Wind flattert, von einem hohen Baum herab. Ein Haubenadler.

Wir steigen wieder in den gelben Reisebus um und lassen uns zum Wallfahrtsort Kataragama bringen. Hier werden gerade die Glocken geläutet, und es stehen zahllose Menschen mit Opfergaben vor dem Tempel, die Warteschlange reicht um den ganzen Gebäudekomplex herum. Die Hindus, deren Gottheiten aussehen wie einem Jahrmarkt entsprungen, dürfen ihre Obstschalen nach der Opferung wieder mitnehmen und selber essen. Deshalb gibt es hier auch keine Affen.

Sehr wohl aber einen Buddha-Altar, Tür an Tür mit der vielarmigen grünhäutigen Hindu-Gottheit. Schön, wenn die Religionen sich gegenseitig so tolerieren.

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Kochen

S1560005Wie werden eigentlich all die würzigen Speisen zubereitet, die wir an diesem Land so schätzen? Heute sollen wir es erfahren, denn es ist Kochen für alle angesagt.

Die Zutaten liegen im Freien auf drei Tischen bereit. Aber wie bearbeitet man eine handballgroße Brotfrucht? Eine Bittergurke? Oder gar eine Kokosnuß? Was muß geschält werden, was nicht? Unter fachlicher Anleitung des Chefkochs und seiner beiden Gehilfen kommen die 40 fleißigen Hände zügig voran, allein die in Scheiben geschnittenen Bittergurken müssen lange frittiert werden, schmecken dann aber sehr lecker. Die Kokosnuß wird mittels einer Handraspel ihres Fruchtfleisches entledigt, worauf dasselbe von Hand ausgepreßt und der milchige Saft zu den Brotfruchtwürfeln gegeben wird. Gekocht wird schließlich in handgefertigten Tontöpfen.

Und dann dürfen wir endlich alle Platz nehmen und das Resultat unserer Arbeit genießen, ehe wir schließlich zur nächsten Station unserer Reise aufbrechen.

Vorbei an einem Aussichtspunkt und auf einer abenteuerlichen Straße geht es nun aus dem Gebirge hinunter ins Tiefland, vorbei an einem eindrucksvollen Wasserfall, wo die Einheimischen ihrer Körperpflege nachgehen, denn Duschen oder gar Badewannen haben sie nicht in ihren Häusern.

Unten in der Ebene fahren wir einige Kilometer am Nationalpark entlang. Man hat Elektrozäune gebaut, damit die Elefanten nicht die Straße überqueren und drüben die Zuckerrohrplantagen verwüsten.

Steht da nicht ein Elefant am Straßenrand? Tatsächlich, ein wild lebender Elefant angelt sich mit dem Rüssel eine bereitgelegte Melone unter dem Zaun hindurch und verspeist sie. Die Frau an der Straße hat noch mehr davon, wir bezahlen ihr eine und dürfen das Schauspiel ein zweites Mal erleben. Dann kommt eine zweite Person mit Bananen, die Geschäftstüchtigkeit der Singhalesen ist bewundernswert.

In Embilipitiya beziehen wirdas einzige Touristenhotel weit und breit. Morgen werden wir ganz früh in den Nationalpark aufbrechen.

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Zum Tee, bitte

S1550054Endlich Teeplantagen – immerhin hieß dieses Land bis vor wenigen Jahrzehnten noch Ceylon. Um zu sehen, wie Tee angebaut wird, müssen wir hoch hinauf, denn selbst der Tiefland-Tee gedeiht nur in den tieferen Lagen des Mittelgebirges, und der bessere Hochland-Tee gar nur in Lagen ab 1500 Meter. Hier oben herrscht vermutlich 12 Monate im Jahr Regenzeit, und jetzt ist einer dieser 12 Monate.

Die Teepflanzungen sehen eigentlich wie säuberlich gestutzte Hecken aus, denn alle 10 Tage werden die nachgewachsenen jungen Triebe eingesammelt und in die Teefabrik gebracht, wo sie erst einmal unter Luftzufuhr gewelkt und dann zerkleinert, fermentiert und getrocknet werden, bis sie schließlich, in große Säcke verpackt, das Lager füllen. Leider konnte in den vergangenen Tagen nicht geerntet werden, so daß wir die Maschinen im Stillstand vorfinden. Schade.

Selbstverständlich wird uns eine Kostprobe angeboten. Aber in den frisch gespülten Tassen schwappt noch milchig-trübes Spülwasser, so daß wir dankend verzichten.

Erste Station heute morgen war der berühmte botanische Garten von Kandy mit seinen Bäumen aus aller Herren Länder und seiner Orchideenzucht. Die wichtigsten einheimischen Bäume kennen wir inzwischen: die Muskatnuß, den Zimtbaum und die Bäume mit den riesigen Jakfrüchten, die kürbisgroß direkt am Stamm hängen und nach Kartoffeln schmecken.

In Sri Lanka fährt man übrigens auf der linken Straßenseite, außer wenn gerade wieder abenteuerlich überholt wird. Denn es gilt die Regel: wer hupt, hat Vorfahrt. Auch unübersichtliche Kurven sind kein Hindernis, zweimaliges kräftiges Hupen warnt den eventuellen Gegenverkehr.

Im Städtchen Nuwara Eliya legen wir am frühen Nachmittag noch einen Stopp ein, um durch die Markthalle zu schlendern. Was wird da nicht alles an exotischen Produkten feilgeboten: Curry, Trockenfisch, bekannte und unbekante Früchte, Gemüse, Geflügel sowie natürlich die landestypischen kleinen Bananen.

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