Kamelfarm im Nirgendwo

S1640060Ausländer dürfen in den Emiraten kein Land besitzen. In meinen Schuhen hat sich allerhand Wüstensand angesammelt, ich sollte ihn also wohl besser hier lassen.

Hier heißt in diesem Fall, auf einer Kamelfarm im Nirgendwo. Hinter uns liegen etliche Kilometer Sanddünen. Endlich wissen wir jetzt, wozu ein Geländewagen fähig ist, wenn ihm das passende Gelände unter die Räder kommt: auf dem Kamm einer Düne von Schräglage rechts nach Schräglage links, mit Vollgas und Anlauf den Steilhang hinauf und drüben ebenso steil wieder hinab, der Sand praselt von außen an die Scheiben, und wir sind heilfroh um die Sicherheitsgurte, die uns am Sitz festhalten. Was für eine Fahrt!

Einen Augenblick lang genießen wir, während die Motoren abkühlen, den Zauber der Dünenlandschaft im Abendlicht, dann erreichen wir die feste Straße. Vierspurig, ohne Pfosten und Leitplanken, eine Nebenstraße also. Die Kamelfarm liegt wiederum etwas abseits, aber dieses Mal ist das Gelände deutlich harmloser.

Kamelreiten gefällig? Immer zwei Personen dürfen das liegende, unwillig vor sich hin brummende Tier besteigen, und auf Kommando erhebt es sich. Zuerst hinten, dann vorne, die Sättel sind aber so konstruiert, daß die Reiter bei diesem Manöver weder nach vorne noch nach hinten herabfallen können. Der Kamelführer indes geht voran, die drei Tiere folgen ihm. Dann kommt das Kommando zum Hinlegen. Das Tier knickt zuerst vorne ein, Festhalten am Sattel ist angesagt, dann hinten, bis es schließlich im Liegen die passende Höhe zum Absteigen hat.

Inzwischen ist die Sonne als glutroter Ball versunken, und wir dürfen auf den Sitzkissen vor den niedrigen Tischen Platz nehmen, am besten im Schneidersitz. Drüben unter dem Zeltdack warten leckere orientalische Speisen zuhauf, man möchte gar nicht mehr aufhören zu essen.

Was für ein erlebnisreicher Tag.

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