Abschied vom Le Rêve

Plötzlich sind Berge da. Oben, weit hinter den Antennen, die wir anfangs für Palmen hielten, weil sie wie Palmen aussehen. Palmen haben aber keine Fenster im Stamm. Und ihre Wedel wehen im Wind. Aber die Berge hinter den Antennenpalmen sind echt. Ein richtiges Gebirge, über zweitausend Meter hoch und das höchste im afrikanischen Teil Ägyptens. Man sieht es so klar, weil der gestrige Regen die Luft gewaschen hat. Auch die Bauruinen am Strand gegenüber sind jetzt deutlich als solche zu erkennen.

Eine Stunde später sind wieder keine Berge mehr zu sehen, dafür hängen gelbliche Wolken über dem Strand und dem Hotel. Wüstenstaub.

Ach, wenn doch die Hintergrundmusik im Restaurant ähnlich abwechslungsreich wäre wie das Wetter hier in Sahl Hasheesh. Nun, sie ist halt Teil der Atmosphäre, genau wie die Sträuße mit Lilien und Anthurien und die Rosenblätter im Becken. Gestern abend genehmigten wir uns noch zwei Mojito, der Barkeeper entschuldigte sich tausendmal, daß er erst noch Minzblätter beschaffen mußte, woher auch immer. So sind sie, die Ägypter: immer dienstbeflissen, immer um das Wohl des Gastes bemüht.

Unser Zimmerboy zum Beispiel überraschte uns immer wieder mit kunstvoll drapierten frischen Handtüchern, am letzten Tag sogar mit Blütenblättern garniert. Wir freuten uns, und er freute sich über unsere Freude. Und über das Trinkgeld natürlich.

Wegen des recht stürmischen Wetters fällt der Abschied etwas leichter. Jetzt hätten wir uns doch gerade so schön eingewöhnt.

Category: Allgemein
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