Where the Moor meets the Sea

Am geplanten Ausgangspunkt unserer Wanderung herrscht nicht nur jene Art Nebel, den die Briten „Fog“ nennen, sondern auch ein recht kräftiger Wind. Wäre der Nebel nur „Mist“, könnten wir dort unbedenklich wandern, bei den herrschenden Wetterbedingungen kommt jedoch Plan B zum Tragen.

Der alternative Weg führt zwischen knorrigen Eichen am Rande eines Flüßchens entlang. Das Flüßchen heißt Hoar Oak Water und trifft bei Watersmeet auf den East Lyn River, woraufhin beide vereint bei Lynmouth ins Meer münden.

Highlight des Ortes, der sich ansonsten nicht wesentlich von anderen Küstenorten unterscheidet, ist eine Standseilbahn, die den unteren mit dem oberen Ortsteil verbindet, immerhin schon seit fast 140 Jahren. Und als ob das alles nicht schon sensationell genug wäre, verfügt diese Seilbahn auch noch über ein einzigartiges Antriebssystem: der Tank der jeweils oberen Kabine wird mit Wasser befüllt, das zusätzliche Gewicht zieht die Kabine hinab und die untere hinauf. Unten wird dann der Tank entleert, und das Spiel beginnt mit der anderen Kabine von vorne.

Das Exmoor fällt an dieser Stelle steil ins Meer ab, auf halber Höhe führt ein malerischer Fußweg hinüber ins Rock Valley, wo schon der Bus wartet. Auch heute hält das lokale Wetter sich wieder an die Regel, daß ein eventueller Regen erst einsetzt, wenn alle im Bus sind. Nun ja, ein paar Tropfen kommen verfrüht, das zählt nicht.

Es war der letzte Wandertag dieser Reise, deshalb gibt Gerhard im Bus eine Flasche Gin aus, wahlweise Whisky oder gar beides. Nur Fahrer Dave darf nicht mittrinken, aber er ist ja sowieso immer lustig und nie um einen passenden Spruch verlegen, sei es nun auf englisch oder im frisch aufgeschnapptem Deutsch.

Morgen um diese Zeit wird der Großteil der Gruppe schon wieder zuhause sein. Und wir in London. Zufällig haben ein paar Mitreisende dasselbe Hotel gebucht.

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