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Einmal um die halbe Welt

IMG_6422Unsere Reise um die halbe Welt findet bereits kurz hinter Fürth eine jähe Unterbrechung: der ICE bleibt auf freier Strecke stehen. Erst nach einer dreiviertel Stunde geht es weiter, gut daß wir für die Fahrt nach Frankfurt genug Reserve eingeplant hatten. Nach einem kleinen Disput am Schalter dürfen wir im Flugzeug dann auch nebeneinander sitzen, man hatte uns zuvor getrennt plaziert. Bei Singapore Airlines wird Service groß geschrieben: statt Plastik gibt es richtiges Besteck und richtige Gläser. Es ist ein Nachtflug, die Fenster bleiben geschlossen, obwohl es bereits Nachmittag ist, als wir beim Anflug auf Singapur gebeten werden, die «Lückenlehnen» senkrecht zu stellen. Der dortige Airport beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch ein Ambiente mit Teppichböden und Ruheoasen mit üppigen Orchideen. Nach einer neuerlichen Nacht – man verliert insgesamt zwölf Stunden durch die Zeitverschiebung – erreichen wir Auckland und das Rollende Hotel kurz nach 12 Uhr.

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Alexander in Mannheim

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Planetenweg

VenusDas Licht braucht 8 Minuten, um von der Sonne zur Erde zu gelangen. Wir auch. Denn auf dem Weg zur Erde, einem Kügelchen von 12 Millimetern Durchmesser, bewundern wir noch den Merkur, knapp 5 Millimeter groß, und die Venus, die als Schwesterplanet der Erde an Größe gleichkommt. Das Besondere an der Erde wiederum ist ihr Mond, hier im Modell knapp 40 Zentimeter weit weg und dreieinhalb Millimeter im Durchmesser.

Mit Überlichtgeschwindigkeit huschen wir weiter zum Mars. Dann kommt eine Weile gar nichts und schließlich, an einer Weggabelung, der Jupiter, der nun ein vergleichsweise dicker Brocken ist von über 14 Zentimetern Durchmesser. Das ist zwar relativ wenig im Vergleich zur Sonne, die mit stattlichen ein Meter vierzig in der Ferne immer noch zu sehen ist. Aber man merkt doch sofort, daß im äußeren Sonnensystem andere Verhältnisse herrschen als im inneren.

Auch was die Entfernungen angeht. Wir laufen und laufen und fragen uns: haben die den Saturn vergessen? Als er endlich am Wegesrand auftaucht, haben wir schon 1.4 Kilometer hinter uns gebracht. Zur Erde waren es gerade einmal 150 Meter gewesen und zum Jupiter knappe 800. Die gelaufene Strecke war freilich noch ein wenig länger, weil die Planetenmodelle hier nicht in einer Linie stehen.

Vom Saturn mit seinem Ring, der im Modell eher einer Hutkrempe gleicht, zum nächsten Planeten, dem Uranus, sind es erneut mehr als als eineinhalb Kilometer, die Entfernungen scheinen sich jeweils zu verdoppeln. Wie sein weitere eineinhalb Kilometer entfernter Bruder Neptun hat der Uranus etwa die Größe einer kleinen Mandarine.

Sollen wir noch zum Pluto laufen? Eigentlich ist Pluto ja gar kein richtiger Planet mehr, und wir wollen unseren Zug erreichen. Und so beenden wir unsere Planetenreise mit einem Swing-by Manöver am Neptun und lassen bei vierfacher Lichtgeschwindigkeit noch einmal alle Gasriesen – in diesem Fall Bronzeriesen – Revue passieren, um schließlich vom Bahnhof Georgensgmünd aus die Heimfahrt anzutreten.

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Fahrt ohne Titel

KioskEs ist mitnichten so, daß mir kein Titel für diese Bustour eingefallen wäre, im Gegenteil: Rund um das Dikti-Gebirge wäre ebenso treffend gewesen wie Kreta wo es noch ursprünglich ist oder Großer Bus auf schmalen Straßen oder was auch immer. Aber die Tour hieß eben Fahrt ohne Titel, und dieses Mal wurden wir tatsächlich am Rand der Hauptstraße aufgelesen. Sinnigerweise fuhr der Bus von dort erst einmal schnurstracks zu unserem Hotel, um zu wenden. Da freuen sich die umsonst strapazierten Füße.

Wie bei solchen Touren üblich lernten wir viele Hoteleinfahrten kennen, wo andere Teilnehmer warteten. Dann ging es hinauf zur ersten Station: eine Töpferei. Wir durften dem Meister beim Formen eines Pithos und allerlei anderer Gefäße zusehen: faszinierend. Zwei Teller mit kretischen Motiven werden uns hoffentlich unversehrt nach Hause begleiten.

Am Bergdörfchen Ano Viannos begeisterte vor allem die orthodoxe Kirche mit ihren bunten Glasfenstern. Wir durften sogar einen Blick in das Allerheiligste werfen. Von dort ging es weiter in die südlichste Stadt Europas, Ierapetra. Der Rückweg führte über die schmalste Stelle der Insel, auf der Paßhöhe erfaßt der schweifende Blick beide Meere, das libysche im Süden und die Ägäis im Norden.

Abgerundet wurde die Fahrt mit einem Glas griechischem Raki. Und endlich lernten wir auch einmal eines jener sechsbeinigen Tierchen kennen, deren lautstarkes Zirpen aus praktisch jedem Olivenbaum im Lande ertönt.

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Palast der Phantasie

MaliaPalastEs braucht schon einiges an Phantasie, um eine Vorstellung zu gewinnen, welche Szenen sich vor 3.700 Jahren auf diesem Innenhof abspielten. Denn im Gegensatz zum benachbarten Knossos wurden dem minoischen Palast von Malia keine Rekonstruktionen hinzugefügt. Wie gut, daß wir zuvor schon das Museum in Iraklio besucht hatten.

Zwischen den bestenfalls brusthohen Gemäuern umherstreifend entdeckten wir mehrere mannshohe Pithoi, das sind Vorratsgefäße für Olivenöl, Salz, Getreide oder Wein. Die außen angetöpferten Ösen, durch die für den Transport Seile geführt wurden, waren deutlich zu sehen. Auch der geheimnisvolle Kernos, ein mühlsteinähnliches Objekt mit eingetieften Näpfchen, blieb nicht lange unentdeckt. In der Mitte des Zentralhofes gab es einen Schacht, in welchem man Holzkohle gefunden hatte, über dem ein Rost lag. Für Brandopfer, hieß es. Solche Opfer veranstalten wir zuhause auch hin und wieder, hihi…!

In der Nähe des Palastes hätte es einen schönen Strand gegeben, aber wir hatten leider kein Badezeug dabei.

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Öffentlicher Linienbus

KnossosDas Schiff nach Santorini konnte nicht auslaufen, zu viel Seegang. Und so warteten wir samt Lunchpaket leider vergeblich auf den Transferbus zum Hafen. Rechtzeitige Benachrichtigung wäre schön gewesen.

In die quirlige Inselhauptstadt Iraklion kommt man auch mit dem Linienbus, vorausgesetzt man betrachtet Fahrpläne als freundliche Empfehlung und kommt nicht auf die Idee, für zwei Personen auch zwei Tickets zu erwarten: eines der Zettelchen ist mit 5.00 EUR bedruckt, eines mit 1.20 EUR, eines mit einem Euro und dann noch eines mit 20 Cent – der Kondukteur, der im Bus zu jedem Platz kommt, hatte sich verrechnet. Ein später zugestiegener Kollege entwertete das ganze Paket dann durch Einreißen. Der Vergleich mit Briefmarken drängte sich auf: man nimmt einfach so viele davon, bis deren Summe den Tarif ergibt.

Wichtig beim Linienbusfahren auf Kreta: die Nummer der Haltestelle merken! Man weiß auf der Rückfahrt sonst nicht, wo man aussteigen soll. Unsere hatte die Nummer 31, das Schildchen existierte allerdings nicht mehr. Man kann auch bei Licht im Dunkeln tappen.

Von den archäologischen Funden aus Knossos sind derzeit übrigens nur die Highlights ausgestellt. Man sollte es dabei belassen.

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Pleasure Beach?

PleasureDas Hotel Matheo liegt auf einem Hügel, vom Balkon haben wir einen wunderschönen Blick über die Häuser und auf die Ägäis. Unten am Strand tummeln sich Scharen sonnenhungriger Familien und Wassersportler, sich mit den Ellbogen einen Platz erkämpfen zu müssen entspricht nicht unserer Vorstellung von «Pleasure». Am Hotelpool ist es zum Glück ruhiger. Morgen geht es mit dem Schnellboot hinüber zur 120km entfernten Vulkaninsel Santorin.

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Rauch über der Akropolis

AegaeisWir sind wieder unterwegs, diesmal in einer Boeing 737, wo die Plätze 12A und 12B einen schönen Blick auf die Inselwelt der Ägäis bieten … doch was ist das?! Eine dicke Rauchfahne wirft ihren Schatten auf Athen. Am Abend weiß die Tagesschau von schweren Waldbränden zu berichten, die bereits die Vororte der griechischen Hauptstadt erreicht haben. Brandstiftung, erläutert die Hotelchefin die Hintergründe der Katastrophe. Es geht um billiges Bauland auf den abgebrannten Flächen.

Das Zimmer im Hotel Matheo hat einen wunderschönen Balkon mit Meerblick, andererseits aber keinen Fernseher, so daß wir die Tagesschau erst einfangen können, nachdem der WLAN Zugang geschaltet ist. Und das kann nur der Chef. Klappt nach seinem Eintreffen aber sofort und tadellos.

In Erinnerung bleiben uns auch 200 in der Ankunftshalle umherirrende Passagiere, die ihren Flug an keinem der Gepäckbänder finden. Im Iraklion Airport werden die Bildschirme nämlich erst aktualisiert, wenn die Koffer ihre Kreise zu ziehen beginnen.

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Rüttelflug

Der Rückflug gerät ziemlich unruhig, der Kaffee tendiert minutenlang zum Verlassen des Bechers entgegen der üblichen Schwerkraft-Richtung.

In Düsseldorf erstehen wir für die restliche Heimfahrt ein «Quer-durchs-Land Ticket» und lernen für 39 Euro (erste Person 34, jede weitere 5 Euro) Bahnhöfe kennen, durch die man sonst nie käme: Eitorf, Au, Bruchköbel, Haiger, Gemünden, Dettelbach, Iphofen und wie sie alle heißen. Sieben Stunden, die wir mit «Hertz Reisen» weit weniger unterhaltsam im Stau zugebracht hätten.

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Ein Bahnhof für die Kunst

OrsayDas Musée d’Orsay ist ein zum Kunstmuseum umgebauter ehemaliger Bahnhof. Die Gemälde und Skulpturen sind spannend und abwechslungsreich inszeniert, und man stößt beim Rundgang auf so manches bekannte Werk. Am Museumscafé beeindruckt vor allem, daß man direkt hinter der riesigen Uhr Platz nimmt.

Wir legen unseren Besuch in die Abendstunden. Auf dem heutigen Tagesprogramm standen zuvor die «Dame mit dem Einhorn», eine berühmte Serie von Wandteppichen aus dem späten 15. Jahrhundert, sowie die gotische «Sainte-Chapelle», deren Wände zum größten Teil aus kostbaren Buntglasfenstern bestehen.

Der Eiffelturm funkelt abends zu jeder vollen Stunde für ein paar Minuten im Licht tausender Stroboskop-Lämpchen.

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