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Sehenswertes auf Lombok

Der Tag begann heute mit einem Friedhofsbesuch, jedes Grab von mindestens zwei Drachen geziert. Hier fanden reiche Chinesen ihre letzte Ruhestätte.

Umso armseliger der Hindu-Tempel: wir hatten hier mit bunten Götterfiguren gerechnet, der Tempel vom Mataram ist aber nur an jedem 210. Tag bunt, wenn die Opfergaben zu Ehren der Götter Shiva, Vishnu und Brahma aufgetragen werden. Auch der bösen Dämonen gedenkt man an einem solchen Tag, sie müssen dem inneren der drei Tempelbezirke aber fern bleiben. Wir Touristen dürfen hinein und ein paar Bilder von den leeren Schreinen mit den 11 Dächern machen, müssen uns aber ein jeder vorher eine bunte Schärpe umbinden.

Immerhin ist man im Tempel vor hoffnungsfrohen Sarong-Verkäuferinnen sicher, während man anderswo kaum aus dem Bus klettern kann, ohne ein Stück Stoff oder eine hübsche Halskette zum Kauf angepriesen zu bekommen. Das ist auch bei unserem nächsten Ziel so, einer entlegenen Bucht mit grünem Wasser und weißem, tiefgründigem Sandstrand. Zum Baden bleibt heute aber keine Zeit, denn es wartet eine Gelegenheit, in der touristisch wenig erschlossenen Gegend zu Mittag zu essen. Ein Glas frisch gepreßter Mango- oder Papayasaft kostet 12.000 Rupia, also etwa einen Euro, ein Teller Hühnersuppe mit Nudeln etwa zwei Euro.

Letzte Station für heute ist das Dörfchen Sade, wo dank staatlicher Förderung die traditionelle Lebensform bewahrt wird, ein bewohntes Museumsdorf sozusagen: strohgedeckte schlichte Holzhäuser, zum Wohnen oder um Reis darin aufzubewahren, enge Gassen, Holzrauch vom Freiluftherd und immer wieder Hühner, die gackernd den Weg kreuzen. Wir dürfen den Sarong-Weberinnen bei der Arbeit zusehen, und natürlich würden sie auch gerne etwas verkaufen. Deshalb ist das Hochhalten eines fertigen Stückes bei gleichzeitiger Ansage des Preises fester Bestandteil ihres Arbeitsablaufes.

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Große und kleine Insel

In Indonesien wird man schnell zum Millionär, man muß nur den Gegenwert von knapp 100 Euro abheben.

Für heute stehen die Gilli Inseln auf dem Programm. Wobei hier alle Inseln Gilli heißen – vermutlich ist Gilli einfach das indonesische Wort für Insel. Unsere Insel heißt Gilli Meno, man erreicht sie auf einem Holzboot mit Außenborder, das sich jedes Mal bedrohlich nach links oder rechts neigt, wenn ein weiteres Mitglied der Reisegruppe von hinten über den Motor klettert, die Schuhe in der Hand, denn ohne nasse Füße geht es nicht. Drüben dann das gleiche Spiel in umgekehrter Richtung.

Man kann sich in der Sonne aalen, schwimmen, schnorcheln, sich mit dem Pferdetaxi herumfahren lassen oder einfach einmal rund um die Insel laufen, vorbei an der Schildkröten-Station, die aber einfach nur ein umzäuntes Stück Sand ohne jede sichtbare Besonderheit ist. Oder quer über die Insel zum Salzsee, wo es sicher viele Vögel zu beobachten gäbe, zu einer anderen Tages- und Jahreszeit. Aber das macht nichts, denn der halbe Quadratkilometer Sand bietet erstaunlich viel fürs touristische Auge. Anschließend erneut zweimal nasse Füße, dann hat uns das Festland wieder. Was heißt hier Festland, Lombok ist ja auch nur eine Insel, nur eben deutlich größer und mit Vulkan in der Mitte.

Der Abend überrascht zuerst mit einem schönen Sonnenuntergang und später dann mit einem Sternbild, das selbst mir bis dato völlig unbekannt war: drei eng zusammenstehende, gleich helle Sterne, die sicher einen eingängigen Namen hätten, stünden sie schon immer so beisammen. Also muß mindestens einer von ihnen ein Planet sein. Es sind sogar deren zwei, wie das Himmelslexikon verrät: Saturn, Mars und der Fixstern Spica.

Der nächtliche Sternhimmel ist wirklich beeindruckend hier.

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Ein langer Weg

Wir haben die Platznummern 62B und 62C. Bei anderen Flugzeugtypen würde man mit dieser Nummer schon auf dem Leitwerk sitzen, also kann es sich nur um einen A380 handeln. Richtig, hinter uns führt nämlich eine Wendeltreppe hinauf in den Ballsaal, wie mein Nachbar zur Linken schelmisch anmerkt. Er hat einen Fensterplatz ohne Fenster, das nennt man Pech im Glück.

Das erste Ziel heißt Singapur, hier haben wir 9 Stunden Aufenthalt. Da man so viel Zeit nur ungern wartend totschlägt, nehmen wir an der kostenlosen Bus City Tour teil. Und das bedeutet: nach Singapur einreisen und nach etwa eineinhalb Stunden wieder ausreisen. Mit Immigration Form, Stempeln in den Paß und allem Drum und Dran. Die Prozeduren dauern fast so lang wie die Rundfahrt selbst.

Dann geht es endlich weiter nach Lombok, in einer Maschine mit nur halb so vielen Sitzreihen. Und damit auch besseren Chancen auf einen Fensterplatz! Die Aussicht von oben ist spektakulär: durch die geschlossene Wolkendecke ragen die Spitzen einiger Vulkane und werfen dreieckige Schatten auf das weiße Meer, denn es ist bereits später Nachmittag.

Fast 28 Stunden sind wir jetzt schon unterwegs. Und noch immer kein Ende, denn der Visumschalter in Lombok ist nur mit einer Person besetzt, das dauert bis da eine Flugzeugladung Touristen durch sind. Aber dann heißt es endlich: willkommen im Jayakarta Hotel. Einmal durchatmen, zu Abend essen, schlafen gehen.

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Ein erster Test

Raumbilder fotografieren will geübt sein. Ein erster Test im heimatlichen Garten samt nachfolgender Bearbeitung (Tipp für Mac User: GraphicConverter) ergibt lustige Doppelbilder, die sich hier im Blog wie folgt betrachten lassen: entspannt durch das Bild „hindurchsehen“, als hinge es weit weg an der Wand. Auf diese Weise erscheint zwischen den beiden Bildern ein drittes, und dieses mittlere Bild hat – Tiefe!

Viel besser lassen sich Raumbilder natürlich auf einem geeignet ausgerüsteten Monitor betrachten.

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Eine Kamera mit zwei Objektiven?

Wozu soll das denn gut sein? Nun, wir Menschen haben ja auch zwei Augen. Die leicht versetzte Perspektive („Querdisparation”) sorgt dafür, daß wir nahe Gegenstände auch tatsächlich als nah erkennen. Natürlich nur dann, wenn auch später beim Betrachten jedes Auge ein anderes Bild zu sehen bekommt, und das macht die Sache etwas schwierig. Zum Glück kann das Gerät aber auch ganz normale Bilder aufnehmen. Sogar zwei gleichzeitig.

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Vorfreude


Wo bitteschön liegt denn Sumbawa? Flores? Oder gar Lombok? Bis vor kurzem hätte ich noch mit den Schultern gezuckt, heute in vier Wochen aber werden wir diese Inseln kennen wie unsere Westentasche. Und wir werden haufenweise Fotos im Kasten haben, Fotos von Vulkanlandschaften, von Buddha-Tempeln, von freilebenden Waranen … oh, jetzt habe ich das Reiseziel aber schon sehr konkret umrissen, denn es gibt sie nur auf einer einzigen Insel, von der sie auch ihren Namen haben: Komodo.

Was es überhaupt nicht zu geben scheint sind Straßen, zumindest keine die Google Maps als solche anerkennen würde. Ich sehe ja schwarz, was das Bloggen von dort betrifft.

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Chiemsee Alpenland Tour

Dem ausgestopften König der Lüfte begegneten wir im Tiermuseum Bruckmühl. Es war aber nicht das einzige Museum, das wir auf dieser Tour besichtigten.

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Chiemsee Alpenland Region

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Beine, Flügel, Kiefer, alles durcheinander … wie dieser Flugsaurier den Überblick über seine Gliedmaßen behalten konnte, ist mir ein Rätsel. Gesehen im Urweltmuseum Neiderhell.

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Oh mia bella Napoli


Das als besonders schön besungene Neapel ist heute eine recht heruntergekommene Schönheit, mit engen Gassen und bröckelnden Fassaden. Mit Mühe finden wir den Weg zu einem der bedeutendsten archäologischen Museen der Welt: im Museo Nazionale di Napoli befinden sich die Originalfunde aus Pompeji. Was für eine Pracht: Mosaiken mit einer unglaublichen Vielfalt an Motiven, vom kämpfenden Alexander dem Großen bis zum friedlichen dahin schwimmenden Entenpaar, vom Leoparden bis zum Nilpferd oder Krokodil, die ganze römische Lebenswelt wird hier so wieder greifbar, wie sie sich den Ausgräbern am originalen Fundort einst präsentierte. Es gibt Gefäße aus Bronze und Glas, dreibeinige Tischchen, Schlösser und Schlüssel und .. eine Abteilung, die Jugendliche erst ab 14 betreten dürfen, der gezeigten Obszönitäten wegen: tönerne Figuren mit gigantischem Phallus, und zum Bettgestell aus römischer Zeit bietet das Wandmosaik auch gleich die passenden Anregungen.

Besondere Faszination geht auch von den lebensgroßen Bronzestatuen aus dem Haus der Papyri aus: ihre Augen sind weiß hinterlegt, was den Gesichtern eine ungeahnte Lebendigkeit verleiht. Hoffentlich wird man irgendwann die Fülle an griechischer und römischer Dichtkunst entziffern können, die sich in der Bibliothek der Villa erhalten hat.

Unser Weg führt uns noch zum Duomo und verschiedenen anderen Kirchen, dann geht es zurück zum Hafen, mit dem Schnellboot auf die Insel die wir morgen leider werden verlassen müssen, und mit dem öffentlichen Linienbus hinauf zum Hotel.

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Hotel-Erlebnisse

Der typische, weißbesockte deutsche Ischia-Tourist gilt als ausgestorben. Und doch, am Nachbartisch versucht ein Gast dem Kellner seinen Wunsch begreiflich zu machen: „due ovos, äh, ove, prego!” Der Kellner versteht nur Bahnhof. „Two eggs, please” versucht es der Gast auf englisch. Da, endlich erhellt sich das Gesicht des italienischen Bediensteten: „ah, ich verstehe, Sie möchten zwei Eier?”

Im Vorspeisen-Buffet steht unter anderem ein Schüsselchen mit Krautsalat. Da ich Krautsalat mag, lade ich mir etwas davon auf. Aber der Krautsalat ist weder knackig noch schmeckt er nach Kraut. Es scheint sich eher um etwas Nudeliges zu handeln, angemacht wie Salat mit einer Prise schwarzem Pfeffer. Pfeffer? Die dunklen Körnchen sind immer am Ende des Nudelstreifens, und immer paarweise. Das ist kein Pfeffer, das sind – Augen! Ich rufe den Kellner und erfahre, daß ich winzige Fische esse. Eine Köstlichkeit, aber definitiv nicht aus Kraut.

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