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Capri für Anfänger

Man wäre nicht in der Neapolitana gewesen, hätte man nicht auch den Fuß auf Capri gesetzt, die Insel wo bekanntlich die rote Sonne im Meer versinkt. Aber Capri ist nicht sehr groß, und entsprechend eng geht es dort zu.

Vor allem im Zubringerbus vom Hafen zum Inselort Anacapri. Die Sitzabstände sind auf Frauen, Kinder und Japaner abgestimmt, ein normaler europäischer Mann paßt nicht hinein. Zum Glück kann ich meine Beine irgendwie quer anordnen, und dann geht es ein atemberaubendes Sträßchen hinauf. Oben wartet erneut drangvolle Enge, ganz Capri scheint eine einzige Einkaufszone zu sein.

Man könnte auch über die 999 Stufen der phönizischen Treppe nach oben gelangen, wir suchen das Ende der Himmelsleiter lieber direkt von oben her auf. Was für ein Ausblick! Genau von gegenüber grüßt der Kegel des Vesuv herüber, rechts die sorrentinische Halbinsel, links die Hochhäuser von Neapel – heute ist ein herrlicher, wolkenloser Tag mit guter Fernsicht.

Genau richtig für eine Bootsfahrt einmal um die ganze Insel herum, was ungefähr eine Stunde dauert. Capri ist also doch größer als die engen Gassen vermuten lassen. Die Fahrt führt durch ein Felsentor der vorgelagerten Klippen und dann ganz nah an die verschiedenen Grotten mit ihren eigentümlichen Lichtstimmungen heran: weiße Grotte, grüne Grotte und schließlich auch die berühmte blaue Grotte, die von außen allerdings ausgesprochen unspektakulär ist.

Die Rückfahrt nach Forio dauert, wie schon die Hinfahrt, gute zwei Stunden. Und dort erwartet uns nun endlich auch der im Meer versinkende rote Feuerball. Die Sicht reicht heute bis hinüber nach Ponza, eine gut 90 km entfernte Insel.

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Zu Fuß gen Süden

Wir haben uns für den Westen der Insel entschieden, wegen der berühmten Sonnenuntergänge. Sant’Angelo, der schönste Ort, liegt im Süden. Aber zum Glück ist Ischia nicht sehr groß, und so machen wir uns zu Fuß auf den Weg dorthin. Es ist ja auch eine malerische Landschaft hier mit Zitronenbäumen, Weingärten, riesigen Bougainvilleahecken, rot blühenden Ohrenkakteen und natürlich Pinien entlang der Straße hinab zu den Klippen, wo die Häuser zum Teil in den Tuffstein hinein gemeißelt wurden.

Für den etwas beschwerlicheren Rückweg gibt es den Linienbus – wenn er denn fährt. Als wir an der Haltestelle eintreffen, sitzt der Bus schon voller Leute, nur der Fahrersitz ist leer, und das bleibt er auch. Entwertete Tickets gelten nur 90 Minuten, und die ersten 15 sind schon um. Und dann trifft ein anderer Bus ein, alles steigt um, und die Fahrt beginnt.

Es gibt hier zwei Buslinien, die eine („CD“) umrundet die Insel im Uhrzeigersinn, die andere in Tanzrichtung. Schon 15 Minuten später sind wir wir im Hotel. Jetzt haben wir uns einen Limoncello verdient, original ischianisch und mit 32 Umdrehungen. Ob im Uhrzeigersinn oder in Tanzrichtung, wird sich noch herausstellen.

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La Mortadella

Wer kennt eigentlich William Walton? Wir kannten ihn jedenfalls nicht, bis wir diesen wunderschönen Garten besuchten, den er seiner zweiten Heimat geschenkt hat.

Zunächst passieren wir aber den Lido von Forio, ein typischer Teutonengrill, der sich mit wenigen Ausnahmen – der Sand ist hier grünlich – kaum von den Stränden in Jesolo oder Rimini unterscheidet: Strandliegen und Sonnenschirme in der ersten, Ristorante an Ristorante in der zweiten Reihe. Kindergeschrei, das nur noch vom Straßenlärm übertroffen wird, je kleiner das Fahrzeug desto lauter.

Wir lassen diesen Ort, der sich so gar nicht mit unseren Vorstellungen von Urlaub deckt, nicht ganz so rasch hinter uns wie geplant, denn der erste Weg erweist sich als Sackgasse. Dem zweiten Versuch ist mehr Erfolg beschieden, immerhin bringt er uns über ein malerisches Sträßchen hinauf zum Eingang, der eigentlich für Autotouristen bestimmt ist. Das kommt davon, wenn man den Wegweisern folgt.

Andererseits ist es, wie sich zeigt, durchaus vorteilhaft, La Mortella von oben nach unten zu durchstreifen statt umgekehrt. Denn der untere Teil ist der deutlich attraktivere. Es gibt hier exotische Pflanzen und Bäume, Teiche und Wasserspiele, diverse Tropenhäuser sowie einen Sonnentempel mit Notenzitaten, denn Sir Walton war Komponist, einer der berühmtesten seines Landes. In einem Felsen inmitten des Parks ruht seine Asche.

Schweren Herzens verlassen wir diesen schönen Ort, denn es gilt den abendlichen Bustransfer zum Hotel nicht zu verpassen.

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Bei den alten Römern

Scavi heißt Ausgrabungen, die berühmteste Ausgrabungsstätte der Welt sind die Scavi von Pompeji, zu denen wir heute unterwegs sind. Wenn man auf einer Insel wohnt, führt der Weg dorthin zwangsläufig übers Meer. Leider kündigen sich Niederschläge an, aber während der Fahrt über den Golf und entlang der sorrentinischen Halbinsel bleibt es trocken und der Blick hinüber zum Vesuv erstaunlich klar. Das letzte Stück geht es mit dem Bus über Land, denn der berühmte Vulkanausbruch von 79 n.Chr. hat hie Küstenlinie um einige Kilometer verlagert.

Und die römische Provinzstadt unter meterhohen Ascheschichten begraben. Sie sind der Grund, warum die Gebäude so gut erhalten geblieben sind. Sogar einige der ehemaligen Bewohner hat man wiedergefunden, als Hohlraum den man mit Gips ausfüllen konnte, so daß sich Körper und sogar Kleidung in der erstarrten weißen Masse abzeichnen: Menschen im Augenblick ihres Erstickens oder Erschlagenwerdens, konserviert über zweitausend Jahre.

In der ausgedehnten antiken Stadt lassen sich diverse Wohnhäuser und Handwerksbetriebe ausmachen, eine Bäckerei etwa oder ein Verkaufstresen. Die Zimmer der Privathäuser gruppierten sich um einen Innenhof herum, hier ziert eine Bronzestatuette das Wasserbecken, dort zeigt ein kunstvolles Bodenmosaik die Alexanderschlacht, und in der etwas abseits gelegenen Mysterienvilla sind gar die Wände mit allerlei Motiven bemalt.

Was aber zweitausend Jahre nicht schafften, vollzieht sich nun innerhalb weniger Jahrzehnte: Pompeji verfällt. Fresken verblassen, Mauerwerk bröckelt und muß abgestützt werden. Auch sind immer mehr Häuser durch Eisengitter versperrt. Allein das Bordell hat man offen gelassen, denn dessen frivolen Bilderschatz will sich kein Tourist entgehen lassen.

Und dann entladen sich doch noch die dunkler gewordenen Wolken, der typische Geruch von Platzregen liegt in der Luft, und die Schirmverkäufer draußen auf dem Vorplatz machen ein gutes Geschäft. Unser dreistündiger Rundgang ist allerdings bereits zu Ende, wir hätten gut und gerne weitere drei Stunden mit Entdeckungen zubringen können.

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Unsere Flugbusschiffsreise

Selten mußten wir, um ans Ziel zu gelangen, so oft das Verkehrsmittel wechseln. Vom Mietwagen zum Flugzeug, dann mit dem Bus zum Schiff und von dort wieder in den Bus, natürlich in einen anderen, kleineren. Denn so groß ist die Insel ja nicht, daß ein großer Reisebus darauf Platz hätte. Zumindest wären die Straßen dafür viel zu schmal.

Und nun genießen wir also endlich den ischianischen Sonnenuntergang … und den Wetterbericht, der für zuhause von strömendem Regen spricht. Den hatten wir heute morgen schon beim Abflug, und so war auch nichts zu sehen außer Wolken. Erst bei Ancona erhaschten wir einen ersten Blick durch die dicke Watteschicht.

Für morgen steht ein besonders geschichtsträchtiges Ziel auf dem Programm des fleißigen Kulturbloggers: die verschüttete und wiederentdeckte Römerstadt Pompeji.

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Zu Besuch beim Neanderthaler

Vor gut 150 Jahren fanden Arbeiter in der Feldhofer Grotte im Neandertal (das damals noch Neanderthal hieß) ein Skelett von außergewöhnlicher Form: dicke Überaugenwülste, fliehende Stirn, gedrungener Körperbau. Es gehörte, wie sich herausstellte, zu einer ausgestorbenen Seitenlinie der Gattung Mensch.

Nicht nur die Höhle, die ganze Felsenschlucht ist verschwunden, fiel den Steinbrucharbeiten zum Opfer. Lange Zeit war noch nicht einmal mehr bekannt, wo genau der Neanderthaler 30.000 Jahre lang seiner Entdeckung geharrt hatte. Sicher hätte er sich etwas mehr Beachtung gewünscht. Vor ein paar Jahren schließlich suchte ein Archäologenteam nach dem damals weggeschaufelten Höhlenlehm und wurde fündig: ein darin enthaltener Knochen paßt exakt an das Skelett von 1856.

Dem Neanderthaler ist heute das gleichnamige Museum unweit der wiederentdeckten Fundstelle gewidmet. Er selbst beobachtet als lebensnahe Rekonstruktion, wie die Besucher den Weg durch die kurzweilig aufgebaute Ausstellung nehmen, die den langen Weg von ersten Hominiden bis in die heutige Zeit auf ein paar hundert Meter verkürzt. Einer seiner Brüder lehnt, mit Anzug und Krawatte bekleidet, lässig über die Brüstung. Er würde in unserer modernen Welt kaum auffallen.

Das originale Skelett, besser gesagt die Teile davon, die die Steinbrucharbeiter beiseite warfen, befindet sich heute nicht hier, sondern im Rheinischen Landesmuseum. Das fällt aber der spannenden Inszenierung halber gar nicht weiter auf.

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Buddhas an der Mosel

Buddhas
Wer schöne Buddha-Figuren sehen möchte, muß dazu nicht unbedingt nach Fernost reisen.

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Buddhas an der Mosel

Wer das liebliche Moselstädtchen erreicht, hat schon eine eindrucksvolle Fahrt entlang der Weinberge hinter sich, die diese Region prägen wie wohl kaum eine zweite. Das Gebäude selbst ist eine ehemalige Weinkellerei mit besonderer Architektur, aber das erscheint nebensächlich angesichts einer Ausstellung, mit der man hier ganz und gar nicht gerechnet hätte: Buddhas, Hunderte und Aberhunderte von Buddhas, in allen Größen und aus allen Materialien. Still und unaufdringlich sitzen sie da – der eine oder andere liegt auch – und meditieren.

Dieses Museum ist anders als die meisten. Hier gibt es keine Texttäfelchen in Augenhöhe, keine Landkarten, keine Daten und Zahlen, dafür aber unaufdringliche meditative Musik und eben die verklärt vor sich hin lächelnden Buddhafiguren. Wer wissen möchte, woher sie kommen, aus welcher Region und welcher Zeit, kann sich bücken und eine der Texttafeln zur Hand nehmen, aber es geht durchaus auch ganz ohne.

Sogar der Film im Untergeschoß, dem ehemaligen Gärkeller, kommt ohne Worte aus. Gezeigt werden Landschaften und die Menschen, die dort leben: Himalaya, Vietnam, der ganze ferne Osten. Tempel und Klöster in spektakulärer Kulisse, erdrot oder safrangelb gekleidete Mönche mit kahl geschorenen Schädeln, brennende Öllämpchen. Und auch hier wieder Buddha neben Buddha, etwa zweitausend sollen es sein. Aber wer wollte hier schon buchhalterisch nachzählen?

Drinnen lächeln die Buddhas, draußen lacht die Sonne. Also nichts wie hinauf zum Dachgarten. Hier möchte man sich am liebsten mit dazu setzen und über fernöstliche Weisheiten sinnieren, hier wo der Blick auf das Moselstädtchen und der vor ihm vorüber ziehenden Schiffe eine besinnliche Atmosphäre erschaffen, wie es sie auf der Welt kein zweites Mal mehr geben dürfte.

Der Abschied fällt schwer. Viele Besucher kommen wieder, am gleichen Tag (die Eintrittskarten bleiben einen Tag gültig) oder beim nächsten Moselurlaub. Und für die Zeit dazwischen gibt es an der Kasse Bücher, DVDs und eben die meditative Musik, die eigens für das Buddha-Haus in Traben-Trarbach komponiert wurde.

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Von den Maori zur Staatsgalerie

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Irritierendes

S1710008Der Safa-Park ist eine in Nord-Süd-Richtung etwa 2 km lange Grünanlage mit Wasserflächen und Palmen, die mit den Hochhäusern des Business Bay genannten Stadtviertels ein eindrucksvolles Ambiente formen. Wir betreten den Park, unserer heutigen Rundtour folgend, beim Südeingang und wollen ihn später im Nordwesten wieder verlassen.

Alles ist bestens ausgeschildert: der Wasserfall, die Themengärten, die Ausgänge. Nur leider führt der Wasserfall kein Wasser, im Themengarten deutet ein Schild „kein Trinkwasser” darauf hin, daß zumindest früher welches geflossen sein muß, und der angepeilte Ausgang ist verrammelt und verriegelt. Mist, jetzt müssen wir zum Ostausgang zurücklaufen und dann an der Außenseite des Parks wieder hierher.

Und wenn der Ostausgang ebenfalls geschlossen ist? Unmöglich, sage ich, denn ich habe dort vorhin eine Frau vom Personal gesehen.

Die junge Frau hat aber nur die Aufsicht über die dortigen Toiletten. Und kommentiert unseren Versuch, dem Park an dieser Stelle zu entkommen, mit einem freundlichen „door closed”. Ob es denn einen anderen Ausgang gäbe? Sie weist in Richtung Süden. Ich fasse es nicht: wenn man das Tor schon mit Personal besetzt, warum kann dieses Personal dann die Besucher nicht wenigstens ‘rauslassen?

Nach einer halbstündigen Odyssee durch den großzügig bemessenen Park zum einzigen offenen Tor und dann an der Außenseite wieder zurück trauen wir unseren Augen kaum: inzwischen hat auch das Osttor geöffnet, wir hätten nur 10 Minuten zu warten brauchen. Wahrscheinlich war der Klofrau das englische Wort für warten entfallen, oder was auch immer.

Dieser Reinfall war nicht der einzige heute, schon an der Bushaltestelle erklärte uns der freundliche Busfahrer, daß er im Bus leider keine Fahrkarten verkaufe. Wo es in dieser Gegend welche gäbe, wisse er auch nicht. Eine Viertelstunde umsonst gewartet. Immerhin führte uns die Suche nach dem Ticketschalter in eine weitere Mall, die sich dem Thema Venedig verschrieben hat: man unterquert zunächst eine Rialtobrücke, dahinter reiht sich dann Palazzo an Palazzo, mit allem was dazugehört einschließlich der Geranien an den Fenstern.

Wieso wir überhaupt in diesem Stadtviertel unterwegs waren? Nun, es gibt hier ein Zentrum für kulturelles Verständnis, das uns Touristen den Islam erklärt. Die große Moschee von Jumeirah ist zugleich die schönste des Emirats. Und das scheußliche Gerüst im Inneren wird morgen abgebaut.

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