Paßwandern

妻籠宿 (Tsumago) ist ein Ort wie in der Schweiz: Holzhäuser, ringsum Berge, und alles voller Japaner. Es gibt hier einen alten Postweg, den 中山道 (Nakasendo), der hinüberführt nach 馬籠宿 (Magome). Heute ist der Weg das Ziel, wir steigen auf historischer Trasse 400 Höhenmeter hinauf und drüben wieder hinab.

p1180847Vorher gilt es noch ein Wohnhaus aus dieser Zeit zu besichtigen. An seiner Feuerstelle wärmte sich einst sogar der Kaiser. Rauchschwaden ziehen durch den Raum, das einfallende Licht zeichnet diagonale Streifen in die Luft.

Durch Bambus- und Zypressenwälder zieht sich der gerade mal einen Meter breite gepflasterte Weg mal mehr, mal weniger steil hinauf. Hier ein Wasserfall, dort ein Aussichtspunkt. Und jenseits der Paßhöhe erfreut die Aussicht auf bemerkenswert hohe Berge des Wanderers Auge.

In 馬籠 schließlich wartet schon der Bus, der uns zu unserem nächsten Quartier bringt. Heute nächtigen wir in einem 旅館 (Ryokan), das ist ein traditionell eingerichtetes japanisches Reisegasthaus. Hier gibt es keine Betten, sondern man schläft auf Matten direkt auf dem Fußboden.

Highlight des heutigen Tages ist das japanische Abendessen. Es gibt Fisch in allen Variationen, gekocht und roh, dazu werden ständig irgendwelche exotischen Köstlichkeiten nachgereicht. Ein von unten befeuertes Schüsselchen mit Brühe nimmt Fleischstreifen, Gemüse und Pilze auf. Kann man Chrysanthemen essen? Man kann. Und auch der Pudding aus Ginkgo-Nüßchen schmeckt ganz ausgezeichnet. Als Getränk wird warmer Sake gereicht, wahlweise Pflaumenwein.

Category: Allgemein, Japan 2016
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